DüsseldorfBei „Querdenker“-Demo am Sonntag kommt es zu einer richtig skurrilen Szene

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Hunderte demonstrieren am Sonntag gegen Corona-Maßnahmen auf der Rheinwiese.

von Colja Schliewa (cos)

Düsseldorf – 3.000 „Querdenker“ waren bei der erneuten Demo in Düsseldorf gegen die Corona-Verordnungen angekündigt. Es wurde ein erneuter Reinfall.

Auch am Sonntag blieb das Teilnehmerfeld mit nur 600 Demonstrierenden auf den Rheinwiesen weit hinter den Erwartungen des Veranstalters zurück. Ein pünktlicher Start der Kundgebung war trotzdem nicht möglich. Was sich die Corona-Rebellen allerdings selbst auf die Fahne schreiben konnten.

„Querdenker“-Demo in Düsseldorf wird zum Reinfall

Dass es wieder nichts mit einer Großdemo gegen die Maskenpflicht werden würde, zeichnete sich bereits um 14.45 Uhr ab. Eine Viertelstunde vor dem angedachten Beginn der Veranstaltung hatten sich gerade einmal 600 „Querdenker“ auf dem Oberkasseler Kirmesplatz versammelt. Dabei sollte es schließlich auch bleiben.

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Trotzdem sollte sich der Beginn der Demo noch um eine Stunde verzögern. Bevor der Startschuss zur Kundgebung nämlich fallen konnte, ging noch das Ordnungsamt durch die Reihen der Corona-Rebellen, um die Einhaltung der Maskenpflicht und der Abstandsregeln zu inspizieren.

Damit hatten die Einsatzkräfte dann natürlich ihre liebe Mühe: Nicht nur, dass die Mitarbeiter bei gefühlt jedem zweiten Demonstranten das Fehlen einer Maske bemängeln mussten. Es folgten auch noch ellenlange Diskussionen.

Hatten die Teilnehmer es endlich eingesehen, und sich die Maske aufgesetzt, wurde selbige auch sofort wieder entfernt, sobald das Ordnungsamt ihnen den Rücken gekehrt hatte. Und so ging das ganze Spielchen wieder von vorne los ...

„Querdenker“-Demo in Düsseldorf: Skurrile Szene bei Rede von Veranstalter

Irgendwann lief Veranstalter Michael Schele die Zeit davon. Er wollte endlich auf die Bühne und ans Mikrofon. Was dann folgte, war fast schon skurril: Um seine Rede gegen das Tragen von Masken endlich beginnen zu können, bat Schele sein Publikum: „Setzt doch bitte die Masken auf.“

Nachdem die Polizei dem Ordnungsamt Unterstützung gegeben hatte, um die Prozedur zu beschleunigen, durfte der Veranstalter dann endlich ans Mikro. Bei seiner Rede kündigte Michael Scheelen schließlich, wohl auch aufgrund der geringen Teilnehmerzahl, eine neue Strategie im Kampf gegen die Corona-Maßnahmen an:

„In Zukunft werden wir mit kleinen Gruppen und Infoständen in den Städten unterwegs sein, um direkt bei den Bürgern in den Nahkampf zu gehen“, verkündete Michael Schele, der für 17 Uhr noch eine weitere Demo auf dem Rathausplatz angemeldet hatte, an der rund 100 Menschen teilnahmen.