Karneval-Absage„Ziemlicher Schnellschuss“: Düsseldorfs Prinzenpaar spricht Klartext

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Prinz Dirk Mecklenbrauck und Venetia Uasa Maisch wollen sich mit einer Absage noch nicht abfinden.

von Volker Geissler (vog)

Düsseldorf – Gesundheitsminister Jens Spahn hat am Dienstag das ausgesprochen, was viele Jecken bereits befürchtet hatten: Er fordert, die komplette Session bundesweit abzusagen.

Das Echo ist riesig, zahlreichen Karnevalisten kommen solche Gedankenspiele viel zu früh. So geht es auch dem designierten Düsseldorfer Prinzenpaar.

Karneval: Düsseldorfer Prinz muss zum Coronatest

Prinz Dirk Mecklenbrauck hat von den neuesten Entwicklungen in seinem Urlaub in Marbella erfahren. „Das Thema verfolgt einen überall“, sagt er mit einer Prise Galgenhumor. Er war bereits in Spanien, als das Land letzte Woche zum Risikogebiet erklärt wurde. Nach der Rückkehr stehen Coronatest und Quarantäne an.

Von Spahns Vorstoß hält er wenig. „Dem Gesundheitsministerium liegt ein 20-seitiges Konzeptpapier vor, da würde es schon Sinn machen, die inhaltliche Auseinandersetzung abzuwarten“, so Mecklenbrauck. „Wir haben noch ein paar Monate, wer weiß was dann ist. Vielleicht ist die zweite Welle dann schon völlig abgeebbt. Für mich ist das ein ziemlicher Schnellschuss.“

Düsseldorfer Karneval: Venetia findet Absage-Forderung überraschend

Auch seine Venetia hält eine Komplettabsage für verfrüht. „Es war klar, dass was kommt, aber das kam jetzt doch überraschend“, wundert sich Uåsa Maisch. Dass viele Dinge anders laufen würden als normal, sei ihr im Vorfeld natürlich klar gewesen. „Aber ich glaube auch, dass man ganz viele Dinge unter Corona-Bedingungen stattfinden lassen könnte.“

Zur Not eben auch Dinge wie einen digitalen 11.11., bei dem der Hoppeditz seine Rede aus einem geschlossenen Raum hält. „Unsere Vorstellung war ja zum Beispiel auch im Autokino.“ Würde alles abgesagt, wäre die Venetia „sehr, sehr traurig. Aber wenn ich keine Hoffnung hätte, hätte ich es nicht gemacht.“

Karneval in Düsseldorf: Prinzenpaar hält Komplettabsage für ausgeschlossen

Immerhin: Intern ist so gut wie beschlossen, dass Dirk und Uåsa dann eben in der Session 2021/22 das Prinzenpaar sind, sollte diesmal wirklich gar nichts gehen.

Wobei sich das beide nicht vorstellen können. „Die Vereine würden sich dran halten“, sagt der Prinz. „Aber ich weiß nicht, ob sich ein paar Hunderttausend oder sogar Millionen komplett verbieten lassen zu feiern. Da müsste man ja behördlich sämtliche Läden schließen lassen.“

Uåsa ergänzt: „Brauchtum ist gewünscht, das gibt den Menschen in diesen Zeiten Halt. Karneval wird stattfinden – man kann den Menschen ja nicht verbieten, sich zu verkleiden.“