Düsseldorf – Jeden Tag neue Corona-Nachrichten, und oft sind es auch keine guten: Jetzt will Gesundheitsminister Jens Spahn auch noch den kompletten Karneval in der Session 2020/2021 absagen.

Doch ganz ohne närrisches Treiben – das können sich die Jecken im Rheinland und vor allem in der Hochburg Düsseldorf nicht vorstellen.

Der Vorstoß Spahns kam in einer Telefonschalt-Konferenz des Gesundheitsausschusses des Bundestags. Dies erfuhr die Düsseldorfer „Rheinische Post“ auf Nachfrage aus Teilnehmerkreisen der Schaltkonferenz.

Demnach sagte Spahn: „Ich war selbst Kinderprinz und komme aus einer Karnevalshochburg. Ich weiß also, wie wichtig Karneval für viele Millionen Deutsche ist. Aber: Ich kann mir Karneval in diesem Winter, mitten in der Pandemie schlicht nicht vorstellen. Das ist bitter, aber so ist es.“

Geforderte Karnevals-Absage: Düsseldorfer Karnevalisten wollen zumindest draußen feiern

Der EXPRESS fragte beim Pressesprecher des Comitees Düsseldorfer Karneval, Hans-Peter Suchand, nach ersten Reaktionen:

„Natürlich respektieren wir Herrn Spahn“, sagte der. „Allerdings bleiben wir ansonsten bei unserem Fahrplan: Wir wollen auf unserer nächsten Vorstandssitzung am 2. September entscheiden, wie wir den Karneval durchführen werden.“

Zumindest den Gedanken, Veranstaltungen unter freiem Himmel durchzuführen, will man sich in Düsseldorf nicht so schnell verabschieden.

Geforderte Karnevals-Absage: Hoppeditz und OB am 11.11. allein auf dem Rathausplatz?

„Es wird doch wohl möglich sein, dass am 11.11. wenigstens eine gewisse Anzahl Narren mit Abstand auf den Rathaus-Platz kommen dürfen“, sagt Suchand. „Und im schlimmsten Falle würde der Hoppeditz allein in seinem Senftöpfchen stehen und der OB im Rathaus-Fenster. Das müssten wir dann per Video streamen – aber das wäre wohl eher eine Horrorvision!“