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Führt Corona zum Kneipen-Tod?Wirte haben Angst – Idee aus Düsseldorf lässt hoffen

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Isa Fiedler mit einem ihrer drei neuen Luftfilter im „Knoten“.

von Colja Schliewa (cos)

Düsseldorf – Die harten Auflagen in der Corona-Krise – natürlich treffen sie auch in der Altstadt die kleinsten Kneipen am härtesten.

Hoffnung macht den Düsseldorfer Gastronomen jetzt ihre Wirtesprecherin Isa Fiedler. Sie investierte nun in ein ausgeklügeltes Belüftungssystem, dass es ihr ermöglichen soll, mehr Leute in ihrer Kneipe „Knoten“ bedienen zu dürfen.

Noch können die Gäste draußen auf den Terrassen an der „längsten Theke der Welt“ bewirtet werden. Die Tage des Sommer s sind allerdings gezählt. Je näher die kalte Jahreszeit rückt, desto größer werden die Sorgen der Wirte. Viele spielen mit den Gedanken, ihre Lokale im Winter gar nicht erst aufzumachen. Die wenigen Gäster, die sie in ihre Kneipe lassen dürfen, würden noch nicht einmal die laufenden Betiebskosten decken.

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Noch können die Gäste auch vor dem „Knoten“ bedient werden.

Gedanken, die auch Isa Fiedler durch den Kopf gingen. Einfach die Flinte ins Korn zu werfen und sich der Situation zu ergeben, war allerdings noch nie eine Option für die Wirtesprecherin. Deshalb griff sie jetzt ganz tief in die Tasche, kaufte drei Luftreiniger, das Stück für rund 3000 Euro.

Düsseldorfer Kneipen hoffen auf Standgeräte, die Viren aus der Luft filtern sollen

Die Standgeräte der Firma „Casadron Air Clean“ können Viren aus der Luft filtern, um das Infektionsrisiko im Lokal so gering wie möglich zu halten.

Die Geräte sind sozusagen der letzte Strohhalm, an den sich die Düsseldorferin in ihrem Lokal klammert. „Es ist eine Chance“, sagt Isa Fiedler. „Nur wenn ich mehr Leute ins Lokal lassen darf, kann ich den Winter überleben.“ Derzeit darf die Wirtesprecherin noch nicht einmal 30 Gäste in ihr 75 Quadratmeter großes Lokal lassen.

Düsseldorferin Isa Fiedler: „Ich wollte jetzt einfach voran gehen”

Ob sie jetzt tatsächlich aufgrund der Geräte auf Lockerungen hoffen darf, steht allerdings noch in den Sternen. Isa Fiedler: „Deshalb scheuen viele Kollegen ja auch solche Investitionen. Man weiß ja noch gar nicht, ob es etwas bringt. Ich wollte jetzt einfach voran gehen, um den Anfang zu machen.“

Um die Luftreiniger salonfähig zu machen, und wieder mehr Gäste in ihre Gaststätte lassen zu dürfen, arbeitet die Düsseldorferin nun mit dem Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) an einer Studie. Sie soll zeigen, wie stark das Infektionsrisiko durch die Luftfilter sinkt. Durch das Gutachten erhofft sich Isa Fiedler den Durchbruch für sich und die Kollegen.

Düsseldorf: Duschvorhänge sollen zusätzlichen Schutz bieten

Hoffnung macht bereits eine Studie der Bundeswehr, in der festgestellt wurde, dass entsprechende Geräte den Anteil von Corona-Schwebeteilchen in der Luft innerhalb von nur einer Viertelstunde zu halbieren.

Um zusätzlich die Gefahr der Tröpfcheninfektion zu minimieren, hat Isa Fiedler nun noch zusätzliche Duschvorhänge zwischen den Tischen installiert. Fiedler: „Not macht erfinderisch. Die Gäste finden es super.“