Düsseldorf – Die asiatische Küche ist bekannt für besonders frische Zutaten. Doch in einem Sushi-Lokal gab’s Zoff, weil das Gemüse nicht im Kühlschrank lag.

Da soll der Küchenhelfer ein Messer gezückt und zugestochen haben. Deshalb steht er jetzt vor Gericht.

Spätdienst hatte die Möhren vergessen

Sancho M. (30/ Name geändert) arbeitete schon über ein Jahr im japanischen Restaurant. Erst vor einem Monat hatte sein Kollege angefangen.

Die Abläufe waren genau abgestimmt. Die Frühschicht schnibbelte Gemüse und Hühnchen. Der Spätdienst musste, bevor die Küche geschlossen war, alles in die Kühlung legen.

Doch das ging einmal schief. Sancho M. vor Gericht: „Ich hatte die Möhren geschnitten und auf den Kühlschrank gestellt.“ Als seine Schicht zu Ende war, verließ er das Lokal.

Am nächsten Morgen gab’s Ärger mit dem Chef. Das Gemüse war schlecht geworden, weil der junge Kollege vergessen hatte, es im Kühlschrank zu deponieren.

Zoff in Sushi-Küche: Kollege witterte Verrat

So erklärte er das auch dem aufgebrachten Chef. Das wiederum erboste den neuen Kollegen. Er beschwerte sich, so Sancho M., „dass ich ihn verraten habe.“ Als Teufel habe er ihn bezeichnet und sei auf ihn losgegangen.

„Ich habe ihn etwas weggeschubst und versucht, mich mit einem Teller zu verteidigen“, sagte der Küchenhelfer. Mehr sei nicht passiert. Wegen der Schreierei in der Küche sei der Chef erschienen. Er habe den neuen Mann sofort entlassen.

Mit Messer in die Hand gestochen?

Doch laut Anklage der Staatsanwaltschaft soll Sancho M. bei dem Streit in der Küche die Nerven verloren und seinem Gegenüber einen Faustschlag und eine Ohrfeige verpasst haben.

Dann soll er ein Messer mit 24 Zentimeter Länge gegriffen und dem Kollegen damit in die Hand gestochen haben.

Doch das streitet er ab. „Ich  habe das nicht getan. Er war aggressiv. Deshalb hat der Chef ja auch ihn entlassen und nicht mich.“

Da der Küchen-Boss nicht als Zeuge geladen war, wird es jetzt einen neuen Termin für den Prozess geben.