Verfolgungsjagd in DüsseldorfSie rasten wie die Irren – jetzt gab's die Quittung

Dü_ Verfolgungsjagd

Die Angeklagten mit ihren Verteidigern vor Gericht.

von Barbara Kirchner (kir)

Düsseldorf  – Mit heulenden Motoren rasten ein Golf GTI und ein Audi GT durch die beiden Autobahntunnel der A 46. Mit über 180 Sachen. Eine Autobahnstreife entdeckte die Raser und versuchte, sie mit ihrem VW-Bully einzuholen.  Zunächst vergeblich.

Doch dann erwischte man die Fahrer. Die beiden standen gestern wegen des illegalen Rennens vor Gericht.

Düsseldorf: Mit 180 statt 80 in den Tunnel

Sven B. (26/ Namen geändert) war mit seinem Audi GT unterwegs. Sein Kumpel mit dem Golf seiner Mutter. Die beiden roten Flitzer tauchten bei der Auffahrt in Bilk in die erste Tunneleinfahrt ein. Viel zu schnell. 

Autobahnpolizist Michael B. (41) und seine Kollegin sahen die Flitzer. Und sie hörten die Motoren aufheulen.

In der Auffahrt befand sich ein BMW. Vorbildlich mit der vorgeschriebenen Geschwindigkeit von 80 km/h. Sven B. verlängerte die Auffahrt durch den Standstreifen und überholte rechts. Um sich dann vor den BMW zu setzen.

Sein Kumpel raste hinter dem BMW auf die Autobahn und überholte links. 

Raserei in Düsseldorf: BMW links und rechts überholt

Michael B. sagte vor Gericht: „Der BMW wurde geschnitten und musste bremsen.“ Der Beamte gab Gas. Doch es dauerte bis der Bus auf Touren kam.

Dann verfolgte er die beiden Raser mit 180 km/h. Trotzdem gelang es zu Beginn nicht, die beiden Flitzer einzuholen. Die bretterten erst hintereinander her. Dann nebeneinander.

Hinter dem zweiten Tunnel wurden die Autos langsamer. Der Bulli holte auf und konnte die Wagen in der Ausfahrt Reisholz stoppen.

Angeklagter Raser in Düsseldorf: „Ein Rennen hatten wir nicht verabredet"

Sven B.: „Wir hatten uns im Hafen getroffen. Doch ich war unter Zeitdruck. Mein Hund wartete zu Hause.“ Also entschloss man sich, zu ihm nach Erkrath zu fahren. „Ein Rennen hatten wir nicht verabredet“, beteuert er vor Gericht.

Doch das ist nach der neuen Gesetzgebung gegen Raser auch gar nicht nötig. Es reicht, wenn man sein Auto rücksichtslos bis an die Grenzen ausfährt. Darauf stehen Strafen bis zu zwei Jahren Haft. 

Düsseldorf: Führerscheine nach Verfolgungsjagd weg

Die beiden jungen Männer hatten Glück. Sie wurden zu 2750 und 3500 Euro Geldstrafe verurteilt. Und sie sind insgesamt  sechs Monate ihren Führerschein quitt.