Wirt geschocktCorona-Chaoten fluten Kneipe in NRW, Polizei greift ein – doch es hat bitteres Nachspiel

Der Wirt ist nach einem Streit um Corona-Regeln außer sich (hier ein Symbolfoto von Menschen vor Restaurants in Berlin).

Der Wirt ist nach einem Streit um Corona-Regeln außer sich (hier ein Symbolfoto von Menschen vor Restaurants in Berlin).

Der Inhaber des Löwen in Essen ist außer sich: Corona-Chaoten haben sein Lokal geflutet und sich nicht an die Regeln gehalten. Zudem hat der ärgerliche Vorfall ein bitteres Nachspiel.

Essen. Ein Streit um Corona-Regeln in einem Restaurant im nordrhein-westfälischen Essen ist am Wochenende (14./15. August) völlig eskaliert. Die Polizei musste eingreifen. Doch auch danach geht der Streit weiter. Der Wirt ist außer sich und tobt vor Wut auf Facebook.

„Der Löwe“-Inhaber macht Ärger auf Facebook Luft

Eigentlich ist es nicht seine Art, solche Dinge öffentlich zu machen, doch in diesem Fall macht Lars Becker, Inhaber des Brauhauses „Der Löwe“ in Essen, eine Ausnahme. Er habe lange überlegt, sei dann aber zu dem Schluss gelangt: „Ich muss mal richtig Dampf ablassen!“, entschuldigt sich der Wirt auf Facebook am Dienstag (17. August).

Der Vorfall begann zunächst mit einer ganz normalen Reservierung. Für den Sonntagabend (15. August) hatte eine Privatperson Tische für zehn bis fünfzehn Gäste bestellt. Unter Beachtung der Corona-Regeln wurden entsprechend zwei Tische im Biergarten bereitgestellt, so „Der Löwe“-Chef weiter.

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„Der Löwe“: Gruppe flutet Lokal und hält sich nicht an Corona-Regeln

Doch am Abend trudelten dann immer mehr Gäste ein und am Ende saßen fast 40 Personen dicht gedrängt im Biergarten, schildert der aufgebrachte Wirt die unangenehme Situation.

Hinzu kam, dass die Gruppe auch in ihrem Verhalten überhaupt keine Rücksicht auf die Corona-Regeln nahm. Bei jedem Toilettengang, die sanitären Einrichtungen befinden sich im Lokal „Der Löwe“ im Innenbereich, hätten die Gäste trotz wiederholtem Hinweis die Maskenpflicht ignoriert.

„Der Löwe“-Mitarbeiter platzt der Kragen, doch auch Ansprache hilft nicht

Seinem stellvertretenden Betriebsleiter, Becker selbst war zu der Zeit nicht vor Ort, platzte schließlich der Kragen. Er habe sich Verhör verschafft und deutlich gemacht, dass es „mit den ständigen Provokationen und nicht-einhalten der Corona-Maßnahmen“ so nicht weiter gehen könne.

Doch selbst nach dieser Ansprache zeigte sich die Gruppe wenig einsichtig. Allen voran, der Kopf der Gruppe, der vorgab, er sei von der Maskenpflicht befreit und einfach ins Lokal stürmte. Einen entsprechenden Nachweis habe er aber nicht vorzeigen können.

Propagandasprüche auf Wänden und Tischen: Polizei kommt

Zudem wurden Aufkleber mit Propagandasprüchen auf die Wände und Tische des Restaurants geklebt.

„Das war der Moment, wo wir die Polizei gerufen haben“, erklärt Lars Becker.

Zwar brauchten die Beamten den Angaben zufolge fast eine Dreiviertelstunde, bis sie vor Ort eintrafen. Doch die Ankündigung zeigte offenbar bereits Wirkung, denn die Gruppe hatte sich bis zum Eintreffen bereits aus dem Staub gemacht.

Corona-Streit im „Löwen“ in Essen hat bitteres Nachspiel

Beendet ist die Geschichte aber offenbar noch immer nicht – jetzt folgt „die Rache des Internets“, wie es der Gastronom nennt. „Wir bekommen seit Sonntag ständig negative Google-Bewertung, wo zum Beispiel steht, dass ich einen Gast beleidigt hätte. Komisch ist, dass ich zu dem Zeitpunkt gar nicht im Löwen war“, gibt Becker zu Bedenken.

Zudem erhalten er und seine Mitarbeiter Drohungen und Beleidigungen am Telefon. Becker ist schockiert: „Da fallen Begriffe wie Blockwart, Stasi und Handlanger der Politik.“

Seine gute Laune will er sich von solchen Leuten aber nicht verderben lassen. Seinen Post schließt der Besitzer standesgemäß mit einem Trinkspruch: „So, und ab jetzt will ich wieder gute Laune im Löwen haben, also alle Gläser hoch!“ (jv)