Gerade wegen CoronaBad Honnef will Supermarkt auf ehemaligem Penaten-Gelände

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Ende 2000 verlagerte der Konzern „Johnson & Johnson“ die Penaten-Produktion nach Frankreich und Italien. Das Werk in Bad Honnef wurde geschlossen.

von Stefan Schultz (stz)

Bad Honnef/Köln – Nichts wird es mit einem Supermarkt und einem Getränkemarkt auf dem ehemaligen Penaten-Gelände in Bad Honnef. Das hat Anfang März das Verwaltungsgericht Köln entschieden. Allerdings: Gegen das Urteil kann beim Oberverwaltungsgericht in Münster noch Berufung eingereicht werden. dazu hat sich die Kommune jetzt auch entschlossen. Dabei spielte auch die aktuelle Corona-Krise eine Rolle.

„Wie wichtig ein gutes Lebensmittelsortiment für den Bad Honnefer Norden ist, wird in diesen Zeiten besonders deutlich“, so Bürgermeister Otto Neuhoff. „Uns ist die Versorgung sehr wichtig, deshalb haben wir uns entschieden, den Antrag auf Zulassung der Berufung einzureichen. Damit möchten wir auf eine positive Standortentscheidung für Bad Honnef hinwirken.“

Penaten-Gelände in Bad Honnef: Anwohnerin klagte

Das Gericht gab am 2. März in weiten Teilen einer Nachbarin recht. Sie hatte vorgetragen, dass die Bebauungspläne wegen formeller und inhaltlicher Fehler unwirksam seien. Außerdem würden die Neubauten den Denkmalwert ihres Hauses beeinträchtigen.

Penaten-Gelände in Bad Honnef vor 20 Jahren geschlossen

Nach der Schließung des Penaten-Werks im Jahr 2000 wurden auf dem Gelände eine Wohnsiedlung und ein Gesundheitszentrum gebaut. Die letzten, bislang umstrittenen Flächen, waren als einzige noch unbebaut.

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Das Gericht erklärte weiterhin im Urteil, dass es der Stadt Bad Honnef nicht gelungen sei, die Fehler im Bebauungsplan in einem nachträglichen Verfahren Ende 2019/Anfang 2020 zu beheben.

Penaten-Gelände in Bad Honnef: Weitere Klage abgewiesen

Die Klage einer weiteren Nachbarin, die sich durch möglichen Lärm und die „erdrückende Wirkung“ der Gebäude beeinträchtigt fühlte, wurde vom Gericht allerdings abgeschmettert. (stz)