Brandbrief aus BonnMacht die Gastro endlich wieder auf

Bonn_Münsterplatz_Corona

Kann man bald wieder auf dem Münsterplatz Sonne, Kaffee und leckere Speisen genießen?

von Marion Steeger (MS)

Bonn/Düsseldorf – Gar nicht gut fällt die Bilanz des Einzelhandelsverbandes Bonn Rhein-Sieg Euskirchen e.V. (EHV) nach der zweiten verkaufsoffenen Woche aus. Auch wenn zum Beispiel in der Bonner Innenstadt mehr los war, wurde wenig in den Geschäften gekauft.

Und auch wenn große Geschäfte mit reduzierter Verkaufsfläche öffnen dürfen: Die Textil-Einzelhändler Sinn,  AppelrathCüpper, Kaufhof und Karstadt mussten ein  Schutzschirmverfahren beantragen.

Größte Filiale in Bonn: Sinn ist zahlungsunfähig (hier lesen Sie mehr)

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Gastro in Bonn kann die City wieder beleben

„Der Einzelhandel ist akut bedroht – nicht nur in der Region, sondern in ganz Deutschland. Mit ihm stehen tausende Arbeitsplätze und Existenzen auf dem Spiel“, betont Jannis Vassiliou, Geschäftsführer des EHV Bonn Rhein-Sieg Euskirchen e.V. „Wir begrüßen die Wiedereröffnung von Museen und Spielplätzen. Doch was wir jetzt brauchen, ist eine Wiederbelebung der Innenstädte und das geht nur durch die Öffnung der Gastronomie. Der vorgelegte Drei-Stufen-Plan, der dies erst im zweiten Schritt vorsieht, wird dafür nicht ausreichen. Deswegen haben wir uns erneut an die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen gewandt.“

Der Brandbrief aus Bonn ging an Vize-Ministerpräsident Joachim Stamp und Andreas Pinkwart, Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie. Darin fordert der EHV, die Gastronomie umgehend zu öffnen. Natürlich unter Einhaltung von strengen Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen.

Gastro in Bonn: Hygienemaßnahmen einhalten

Vassiliou fordert auch, die 800-Quadratmeter-Regel aufzuheben. „Es ist nur konsequent, allen Geschäften gleiche Chancen und Möglichkeiten einzuräumen. Aktuell darf ein Möbelhaus mit 3.000 qm die volle Verkaufsfläche öffnen, doch große Einkaufshäuser müssen sich weiterhin auf 800 qm beschränken. Das Corona-Virus macht bei der Fläche jedoch keinen Unterschied. Was den entscheidenden Unterschied macht, ist vielmehr die Einhaltung von Sicherheitsabständen und Hygienemaßnahmen sowie ein achtsames Miteinander. Dass wir dazu im Stande sind, haben Kunden wie Einzelhändler in den letzten Wochen gezeigt.“

Gastro in Bonn: Einzelhandelsverband appelliert an Bonner

Der Einzelhandelsverband hofft, dass alle den Handel vor Ort unterstützen. „Im Namen aller Einzelhändler möchten wir Sie aufrufen, vor Ort zu kaufen, statt bei großen Internetanbietern zu bestellen. Die Lieferung großer Versandhandelskonzerne mag auf den ersten Blick bequem erscheinen, doch denken sie auch an die hoffentlich blühenden Innenstädte, auf die wir uns alle nach der Corona-Krise freuen und die es ohne Ihre jetzige Untersetzung vielleicht so nicht mehr geben wird“, so Jannis Vassiliou.