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In Bonn vor GerichtDrogenschmuggel bringt jungen Vater lange in den Knast

Drogenkurier Familienvater Blende

Der Familienvater aus Bosnien (r.) sitzt am 19. Juni auf der Anklagebank des Bonner Landgerichts.

Bonn/Swisttal – Es war wenige Tage vor Weihnachten und seine Frau hochschwanger: Dennoch erklärte sich ein Familienvater (38) aus Bosnien bereit, eine Kurierfahrt von Rotterdam in den Osten zu übernehmen.

1000 Euro Schulden hatte der LKW-Fahrer, der in seiner Heimat monatlich nur 200 Euro verdient. Die Schulden, so hatten es ihm die Hintermänner im illegalen Drogenhandel versprochen, würden ihm nach erfolgreicher Drogenfahrt erlassen.

Wegen 1000 Euro: Familienvater wird zum Drogenkurier

Aber die Träume von finanzieller Sorglosigkeit zerplatzten jäh. Denn der Drogenkurier wurde am 17. Dezember auf dem Rastplatz Peppenhoven an der A61 bei Rheinbach von Zollfahndern rausgewunken und kontrolliert. Das slowenische Kennzeichen hatte die Aufmerksamkeit der Beamten auf sich gezogen.

Im umgebauten Tank fanden sie schließlich ein kapitales Drogenversteck: 2006 Gramm Kokain. Beste Ware im Straßenverkaufswert von 100.000 Euro.

Vier Jahre Haft: Bonner Landgericht verurteil Drogenschmuggler

Das Bonner Landgericht verurteilte den Schmuggler am Freitag wegen der Einfuhr von Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge zu vier Jahren Haft.

Der nicht vorbestrafte Angeklagte hatte die Tat zwar sofort reumütig gestanden, allerdings wollte er auch im Prozess nichts zu den Hintermännern sagen – aus Angst vor Repressalien gegen seine Familie, wie sein Verteidiger Benjamin Dörr bestätigte.

Wegen 1000 Euro: Familienvater verpasst Geburt im Knast

Obwohl der Angeklagte als Kurierfahrer nur eine untergeordnete Rolle im Drogengeschäft innehatte, kam für die Dritte Große Strafkammer kein minderschwerer Fall in Frage: „Was der Angeklagte wissentlich transportiert hat, war immerhin das 300fache der geringen Menge“, so die Vorsitzende Isabel Köhne im Urteil.

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Die Haftstrafe ist für den Angeklagten, der kein Wort Deutsch spricht, besonders bitter: Während seiner Zeit in der Untersuchungshaft im März 2020 ist seine kleine Tochter in der Heimat geboren, die er natürlich nicht gesehen hat. Und jetzt noch eine ganze Weile nicht wird sehen können. Denn bis er in seine Heimat überstellt wird, muss der Vater mindestens die Hälfte der Haftzeit absitzen. (ucs)