Bayern macht's möglichBonns Beethoven ist jetzt 17.000 Quadratmeter groß

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Auf einem früheren Maisfeld ist jetzt der gigantische Beethovenkopf als Labyrinth entstanden.

von Marion Steeger (MS)

Bonn/Utting – Der bönnsche Musik-Gigant Ludwig van Beethoven ist auch im bayerischen Utting ein Gigant. 17.000 Quadratmeter, mehr als zwei Fußballfelder groß, misst der markante Kopf Ludwigs dort. Der Clou: Das Ganze ist ein begehbares Labyrinth direkt am Ammersee.

Wie kommt man denn auf so eine schräge Idee beziehungsweise wie setzt man so was um? Die Köpfe hinter dem grünen Projekt mit dem Namen „Ex Ornamentis“ sind Corinne und Uli Ernst. Seit 1999 gestalten die Landwirte auf ihrem Feld die fantastischen Irrgärten.

Bonns Beethoven: Labyrinth am 16. Juli eröffnet

Am Tag vor der Eröffnung am 16. Juli ist Corinne Ernst einfach nur happy und aufgeregt: „Alles läuft gerade auf Hochtouren, wir gehen davon aus, dass der Beethoven gut ankommt.“

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Happy Birthday: Die Sendung mit der Maus bekam auch ein tierisches Labyrinth.

In diesem Jahr wird Ludwig van Beethovens 250. Geburtstag gefeiert – und die Ernsts wollten ihm da mal ein ungewöhnliches Geschenk machen. „Eigentlich wollten wir uns auch das Beethovenhaus in Bonn anschauen“, erzählt Corinne Ernst. „Aber dann kam Corona...“.

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Die Labyrinth-Erfinder: Corinne und Uli Ernst mit den Kindern Valentin und Fridolin.

Bonns Beethoven: 3,4 Kilometer auf Wegen aus Stroh

Die Familie sei „sehr glücklich über das Thema“ und hat nicht nur den gigantischen Kopf ausgetüftelt, sondern auch noch Musik aufs Feld gebracht: „Das gibt es zum ersten Mal bei uns. Wir haben sogar ein bespielbares Labyrinth-Klavier.“

Auf Strohwegen – insgesamt 3,4 Kilometer lang – geht es durch Beethovens Kopf. Der besteht aus einer Mischung aus Sonnenblumen, Hanf, Mais und Wilder Malve. Die säten die Landwirte im April aus. Die Pflanzen werden drei bis vier Meter hoch. Der Kragen besteht aus Rasen, die Augen sind mit gefärbten Holzhackschnitzeln entstanden.

Bonns Beethoven: Es gibt sogar ein Klavier im Labyrinth

Um die Umrisse von Beethoven nach dem berühmten Portrait Josef Karl Stielers aufs Feld zu bringen, brauchen Corinne und Uli Ernst Hilfe. Die kommt von der Fakultät für Geoinformation der Hochschule München. Erst wird gesät, dann per GPS die Skizze des Motivs mit weißen Linien erstellt, die auf das Feld übertragen werden. Corinne und Uli Ernst sowie ihr Team mähen entlang der Linien – und fertig ist das musikalische Labyrinth.

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Der Kicker beim Fallrückzieher entstand zur Fußball-WM 2014.

In den letzten Jahren ließen sie die Ernsts immer wieder von aktuellen Themen inspirieren. Mal war es der 40. Geburtstag der „Sendung mit der Maus“, mal die Fußball-WM 2014, mal 25 Jahre Wiedervereinigung Deutschlands.

Bonns Beethoven: Labyrinth bis 27. September geöffnet

Bis zum Frühjahr 1999 war die 1,7 Hektar große Fläche übrigens ein ganz normales Maisfeld. Bei einem Holland-Urlaub waren Corinne und Uli Ernst in einem klassischen Irrgarten zu Besuch. Und fanden, dass man das durchaus pfiffiger gestalten könne...

Wer in den Ferien oder auch später also Lust hat, sich den bönnschen Beethoven in Bayern anzuschauen, kann das noch bis zum 27. September. Die Preise für dem Besuch im Labyrinth, in dessen Mitte es auch einen Aussichtsturm gibt, sind moderat: Kinder (5-11) zahlen 5 Euro, Jugendliche (12-17) 5,50 Euro und Erwachsene 6 Euro. Besonders nett: Geburtstagskinder jeden Alters haben freien Eintritt. Mehr Infos gibt es unter https://www.exornamentis.de