Bonn – Diese Nachricht hat die Stadtverwaltung kalt erwischt: Die Landesregierung NRW entschied in der letzten Woche, die Freibäder wieder zu öffnen – somit musste auch Bonn umdenken.

Zwischenzeitlich hieß es, die Bädersaison würde komplett ausfallen und dafür musste der OB viel Kritik einstecken (hier lesen Sie mehr). In einer Pressekonferenz am letzten Donnerstag betonte Sridharan, dass es sich dabei um ein Missverständnis gehandelt habe. Im Klartext: Bei neuen Ansagen durchs Land müsse man jederzeit reagieren.  „Jetzt, wo das Verbot der Landesregierung aufgehoben ist, sind wir natürlich in der Lage, die Freibäder zu öffnen und werden das auch tun“, so der OB am Donnerstag.

Vor Bonner Freibad-Saison: Gewerkschaft kritisiert Öffnung

Dadurch ist jetzt auch die Kurzarbeit im Bäderbetrieb vom Tisch und es wird jede helfende Hand gebraucht, damit bereits am 21. Mai – Christi Himmelfahrt – das Panoramabad Rüngsdorf öffnen kann. Alle weiteren Freiluftbäder sollen noch vor Pfingsten folgen.

Bauchschmerzen in Sachen Bäderöffnung hat dabei die Bonner Kommunalgewerkschaft Komba.

 „Mir wird angst und bange, wenn ich an die Öffnung der Freibäder denke. Wer kontrolliert die Nutzung der Bäder? Bislang wurde noch kein geeignetes Konzept zur Bäderöffnung der Stadt Bonn vorgestellt. Das ist bedenklich. Ich mache mir ernsthaft Sorgen um die Kolleginnen und Kollegen und um die Badegäste“, so der stellvertretende Komba-Vorsitzende Christian Dröttboom.

Vor Bonner Freibad-Saison: Dauerproblem Personalmangel

Und damit trifft er natürlich den Nagel auf den Kopf, denn auch ohne Corona-Zeiten hatte die Stadt in den letzten Jahren Probleme, einen reibungslosen Bäderbetrieb zu gewährleisten – immer wieder fehlte Personal.

„Natürlich brauchen wir aktuell auch mehr Sicherheitspersonal. Wer soll sonst noch im Blick haben, ob alle den Abstand einhalten oder sich die Kunden an die Hygienevorschriften halten? Ganz zu schweigen von den Menschen, die dann draußen bei gutem Wetter auf ihren Einlass warten. Ich kann mir schon vorstellen, dass es ungemütlich wird und die Stimmung nicht nur aufgrund der Temperaturen auf dem Siedepunkt sein wird! Eins muss klar sein: Unser Badpersonal kann keine ordnungsbehördlichen Aufgaben übernehmen, demnach werden wohl auch die städtischen Ordnungskräfte öfter anrücken müssen“, so Dröttboom. Er fordert von der Verwaltung eine sicheres und gutes Konzept zur Öffnung der Bäder.

Vor Bonner Freibad-Saison: Stadt sucht Rettungsschwimmer und Service-Mitarbeiter

Da jetzt alles recht schnell gehen muss, sucht die Stadt dringend Aushilfskräfte, um in der kommenden Woche zeitig an den Start gehen zu können. Gesucht werden Rettungsschwimmer aber auch Servicekräfte an der Kasse. Dabei müssen die Bewerber bestimmte Voraussetzungen mitbringen – ein aufgeschlossenes und besucherfreundliches Auftreten verstehe sich von selbst.