Ambitioniertes ProjektIn Bonn entsteht ein „Green Canyon“ – der Entwurf kommt aus Köln

Zwei gegenüberliegende Häuser bilden eine grüne

Die Visualisierung zeigt, wie der „Green Canyon“ in Bonn aussehen wird. 

In Bonn ist ein ambitioniertes Projekt gestartet. In der Nähe des Regierungsviertels wird ein „Green Canyon“ entstehen. 

Das Gebäude an der Godesberger Allee (B9) ist in die Jahre gekommen. Seit September wird es entkernt. Wie auch ein gegenüberliegendes Haus am Dreizehnmorgenweg. Der Rückbau der Fassaden hat bereits begonnen. Die Arbeiten für den „Green Canyon“ laufen auf Hochtouren. 

„Jetzt wurde auch der Bauantrag eingereicht“, verkündete Kolja Linden, Sprecher des Projektentwicklers, der Aaachener Landmarken AG, am Mittwoch (23. November 2022). Das Projekt ist ambitioniert. Den Entwurf dazu liefert das Büro caspar. aus Köln, das sich in einem Architektenwettbewerb durchsetzte.

Bonn: Grüne Schlucht bilden terrassierte und begrünte Fassaden 

Im Sommer hatte der Rat der Stadt den Weg für das Projekt bereitet. Wo noch zwei ältere Bestandsgebäude stehen, werden somit bald rund 17.500 Quadratmeter modernste Büroflächen entstehen. Zentrales Gestaltungselement ist ein diagonaler Canyon. Diese Schlucht wird von den terrassierten und begrünten Fassaden der beiden sich gegenüberliegenden, dreieckigen Gebäuden gebildet. 

Gebaut wird mit natürlichen Materialien, Bauweise und Bauqualität sollen für einen hohen Wohlfühlfaktor sorgen. Auch eine Dachterrasse und eine öffentliche Gastronomie mit Außenterrasse wird es geben. Dazu Fahrrad- und Autostellplätze, viele davon mit E-Ladepunkten, außerdem soll es in der Tiefgarage Duschen und Umkleidemöglichkeiten für Radfahrende geben. 

Beheizt und gekühlt werden die Gebäude über eine Geothermie-Anlage, die ihren Strom über große Photovoltaikanlagen auf den Dächern beziehen wird. Ebenso steht eine Dachbegrünung und natürlich gestaltete Außenanlagen mit klimaresistenten Stauden auf dem Plan. 

„Ein echtes Highlight werden die intensiv begrünten Terrassen in ihrer Etage“, sagt Projektleiterin Rita Straßer. „Diese sorgen für Wohlfühlatmosphäre und ein gutes Mikroklima im Canyon.“

Bonner „Green Canyon“: Im Frühjahr wird die Baugrube ausgehoben

Zudem wird es Nistkästen für Fledermäuse und Mauersegler geben. Zum Schutz der Tiere muss daher der Rückbau der Fassaden am Dreizehnmorgenweg bis Ende Februar 2023 fertig sein. Während der Bauphase werden dann Übergangsnistplätze eingerichtet. Der Aushub der Baugrube sowie erste Arbeiten sind für das Frühjahr vorgesehen. 

Um Ressourcen zu sparen und sogenannte graue Energie zu nutzen, werden Teile der Bestandsbaukörper zu Schwergewichtswänden umgebaut und verbleiben im Baugrund. Eine Fertigstellung des „Green Canyon“ ist ab Ende 2025 möglich. (iri)