Schon 40 Polizei-EinsätzeAlter Schlachthof in Bonn: Drogen, Gewalt, Ausreißer

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Die Einfahrt ist durch einen Metallzaun versperrt. Das Gelände dahinter ist inzwischen völlig verwahrlost.

von Iris Klingelhöfer (iri)

Bonn – Die Gebäude und Hallen sind nur noch Ruinen, alles ist völlig verwildert. Seit Ende 2012 gammelt der Alte Schlachthof vor sich hin – und zieht zwielichtige Gestalten an.

Bereits 40 Einsätze

Verbrecher, Junkies, Obdachlose. Aber auch Ausreißer, die sich dort verstecken. In diesem Jahr hatte  die Polizei auf dem Gelände bereits 40 Einsätze.

Überfall mit Beil

Erst am Sonntag wurden zwei 17-Jährige auf dem Schlachthof-Areal von einem Duo  angegriffen und ausgeraubt. Die Täter, die mit Beil und Schlagstock bewaffnet waren, konnten flüchten (hier mehr über den Fall lesen).

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Ausreißer aufgegriffen

Während des Einsatzes machte die Polizei einen anderen „Fang“: Die Beamten griffen auf dem Gelände einen als vermisst gemeldeten Schüler (16) auf. Nicht der erste Ausreißer, der in den verfallenden Häusern Unterschlupf suchte.

„Ein Jugendlicher, der zur Ingewahrsamnahme ausgeschrieben war, wurde angetroffen und zurück nach Hause gebracht“, erzählt Polizeisprecher Michael Beyer. „Es halten sich immer wieder Personen auf dem Gelände auf, häufig Jugendliche, die den Zaun überklettern.“ Zuletzt erwischten die Beamten am 5. September vier Personen und verhängten Platzverweise.

Betreten verboten

„Das Betreten des Geländes ist verboten, es ist entsprechend gesichert“, stellt Vize-Stadtsprecher Marc Hoffmann klar. Das schreckt viele nicht ab. Zumal selbst die Mauer des Areals an der Immenburgstraße kaum 1,70 Meter hoch ist.

Der seit 2012 verlassene Alte Schlachthof ist längst ein beliebter Treff zum Feiern, Herumlungern, für Alkohol- und Drogenkonsum. Immer wieder kommt es dabei auch zu gefährlichen Übergriffen.

Brutale Attacken

Alleine im August wurden sechs Teenies auf dem Gelände brutal attackiert. Alle Taten gehen auf das Konto eines 18-Jährigen, der inzwischen in Haft sitzt. Er bedrohte seine 13- und 14-jährigen Opfer mit einem Stock oder Messer, raubte Handys und Musikboxen.

Was wird aus dem Areal?

Eigentlich sollten die Initiatoren des „Westwerks“ in Kürze auf dem Schlachthof-Areal unter anderem eine Konzerthalle für 1750 Besucher errichten. Doch nach EXPRESS-Informationen gibt es aktuell etliche Probleme. Demnach ist unklar, ob die Pläne in absehbarer Zeit realisiert werden können.

(exfo)