Steigende ZahlenAuch Oberbergischer Kreis verschärft Corona-Maßnahmen wieder

maske krähe

Eine Corona-Maske liegt auf dem Boden, davor eine Dohle (Archivfoto).

Kreis Düren – Der Oberbergische Kreis geht mit schärferen Maßnahmen gegen die Corona-Infektionszahlen vor.

  • Corona-Maßnahmen im Oberbergischen Kreis verschärft
  • Schulen dicht, Kitas im Notbetrieb
  • Das Gesundheitsministerium hatte dies als letztes Mittel dargestellt

Wie der Kreis am Freitag (19. März) mitteilte, gehen sowohl die Grundschulen als auch weiterführenden Schulen ab Montag (22. März) bis zu den Osterferien wieder in den Distanzunterricht. Ausgenommen seien nur die Abschlussklassen der weiterführenden Schulen.

Oberbergischer Kreis schließt Schulen: NRW-Ministerium stimmt zu

Das Gesundheitsministerium bestätigte, dass es einen Antrag des Kreises auf Aussetzung des Wechselunterrichts, der derzeit auch eine Präsenz der Schüler in den Schulen vorsieht, mit der Einschränkung für die Abschlussklassen zugestimmt hat.

Nach Angaben des Kreises, in dem die Inzidenz deutlich über der Marke von 100 liegt, hätten sich die Corona-Fälle in Kitas und Schulen deutlich erhöht. Insgesamt 44 Kitas und Schulen seien betroffen.

Nach Angaben des Oberbergischen Kreises gehen deshalb auch die Kitas ab Montag in den Notbetrieb. Das Gesundheitsministerium in Düsseldorf bestätigte zunächst allerdings nur die Maßnahmen an den Schulen des Kreises.

Kreis Düren stellte erneut Antrag auf Schulschließungen

Die nordrhein-westfälische Landesregierung hatte zuvor erstmals in der dritten Corona-Welle einem Kreis, den Präsenzunterricht in den Schulen wieder einzuschränken.

Im Kreis Düren kehren die weiterführenden Schulen mit Ausnahme der Abschlussklassen in der kommenden Woche zum Distanzunterricht zurück, wie der Kreis und die Staatskanzlei am Donnerstagabend mitteilten.

Die Landesregierung habe einen entsprechenden Antrag des Kreises genehmigt.

NRW-Landesregierung hatte vorher alle Forderungen abgeschmettert

Vorausgegangen waren zunächst vehement vom Land abgelehnte Forderungen aus mehreren Städten, angesichts steigender Infektionszahlen die Öffnungen der weiterführenden Schulen bis zu den Osterferien auszusetzen oder zurückzufahren.

Wie auch der Oberbergische Kreis hatte der Kreis Düren bereits vor der Rückkehr der Schüler weiterführender Schulen in ein Wechselmodell aus Präsenz- und Distanzunterricht seit Montag vergeblich beantragt, die Öffnung bis nach den Osterferien auszusetzen.

Weitere Vorstöße aus Dortmund und Duisburg in dieser Woche, Schulen wieder dicht zu machen, schmetterte das Land zunächst ab.

Nach anhaltender Kritik neuer Erlass des NRW-Schulministeriums

Nach lauter werdenden Stimmen und Kritik auch von Lehrer- und Schülerverbänden hatte das Schulministerium schließlich die Rückkehr zum Distanzunterricht bei anhaltend hohen Infektionen als letzten Schritt nicht mehr ausgeschlossen.

In einem Erlass von Mittwochabend wird diese als „ultima ratio“ bezeichnet. Eingebettet in ein Gesamtkonzept könnten Schulschließungen einen Beitrag zum Infektionsschutz vor Ort darstellen, hieß es dort weiter.

Schulministerin Yvonne Gebauer mit klarer Ansage

Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) stellte zudem klar: Es müsse über einige Tage hinweg eine Inzidenz von über 100 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen geben. Erst dann sei ein Antrag auf „Schließung einzelner Schulen oder tatsächlich aller Schulen“ möglich.

Mehrere Städte, darunter Wuppertal, Dortmund und der Oberbergische Kreis, hatten bereits angekündigt, beim Land ähnliche Schritte beantragen zu wollen wie Düren.

Nach Angaben des Landeszentrums für Gesundheit lagen am Donnerstag inzwischen 19 kreisfreie Städte und Kreise über der Schwelle von 100 - also mehr als ein Drittel in NRW.

Anhaltend hohe Inzidenz im Kreis Düren

Der Kreis Düren hatte am Donnerstag bereits den zweiten Antrag in diesem Monat beim Land gestellt, den Präsenzunterricht ausfallen zu lassen. Trotz bereits in Teilen des Kreises geltenden verschärften Regelungen liege die Inzidenz seit mehr als drei Wochen bei etwa 130 und im Stadtgebiet aktuell jenseits der 200.

„Wir müssen deshalb weiter reagieren“, sagte Spelthahn am Donnerstag. Es falle nicht leicht, wieder zum Distanzunterricht zurückzukehren. „Die hohen Ansteckungsraten lassen uns keine Wahl.“

Landrat bedankt sich für Entscheidung vom Land

Nach dem positiven Bescheid vom Land bedankte sich Spelthahn noch am Abend: „Das Land war dieses Mal direkt empfänglich für unsere guten Argumente“, sagte er laut Mitteilung.

Aus der Staatskanzlei hieß es zur Begründung der Entscheidung, der Kreis Düren habe seine ersten Überlegungen für Maßnahmen im Schulbereich ausdifferenziert und nun eine umfassend begründete Gesamtkonzeption vorgelegt.

Auch weil der Kreis bereits andere zusätzliche Maßnahmen eingeführt habe, erscheine eine „begrenzte Aussetzung des Wechselunterrichts angemessen und geboten“. (dpa/jv)