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Witta Pohl (†73) vor drei Jahren„Ich habe keine Angst vor dem Tod“

Schauspielerin Witta Pohl ist tot.

Schauspielerin Witta Pohl ist tot.

Hamburg – Sie kämpfte mehr als 20 Jahre dafür, Waisenkindern aus Osteuropa ein besseres Leben zu ermöglichen. Jetzt hat Witta Pohl den Kampf um ihr eigenes Leben verloren. Nach achtwöchigem Leiden starb die 73-Jährige an Krebs. Als Publikumsliebling in der einstigen Kult-Serie „Diese Drombuschs“ wird sie für viele unvergessen bleiben.

„Akute myeloische Leukämie“ lautete die traurige Diagnose, die Witta Pohl im Februar erhalten hatte. Eine besonders tückische Form von Blutkrebs. Zuvor war die beliebte TV-Darstellerin im Hof ihres Hamburger Hauses zusammengebrochen, hatte wochenlang über Erschöpfungszustände geklagt. Pohl kam auf die Intensivstation im Universitätsklinikum Eppendorf, eine Chemotherapie schlug nicht an.

In den letzten Tagen verlor sie immer mehr an Kraft. Ihre Kinder, die Zwillinge Florian (43) und Stefanie (43) kümmerten sich gemeinsam mit den fünf Geschwistern der Schauspielerin rund um die Uhr um sie. Montagmorgen war jede Hoffnung verloren, die „Mutter der TV-Nation“ starb im Krankenhaus.

„Wir sind unendlich traurig und empfinden tiefen Schmerz. In unserem Leben wird sie eine große Lücke hinterlassen“, ließen die Zwillinge, aus Pohls Ehe mit dem Schauspieler Charles Brauer (75), am Dienstag mitteilen. Sie dankten den Ärzten und Pflegern ausdrücklich für ihre Hilfsbereitschaft.

Witta Pohl, in Königsberg als Witta Breipohl geboren, startete ihre Karriere als Theaterschauspielerin 1957 in Kassel. Von 1965 bis 1973 war sie Mitglied im Hamburger Schauspielhaus-Ensemble. In ihrer bekanntesten Rolle als „Mutter Drombusch“ bescherte sie dem ZDF in den 80er Jahren Rekordquoten. Auch in Serien wie „Derrick“, „Traumschiff“ und zuletzt im „Großstadtrevier“ (2009) wirkte sie mit.

Doch in den vergangenen 19 Jahren kümmerte sich die dreifache „Goldene Kamera“-Gewinnerin zunehmend um ihren 1991 gegründeten Verein „Kinderluftbrücke“. Die Organisation bemüht sich um die medizinische Versorgung von Sozialwaisen. Pohl organisierte Hilfstransporte nach Osteuropa, reiste nach Afrika und Bulgarien, engagierte sich nach dem Tsunami 2004 für Kinder auf Sri Lanka.

Außerdem war sie Ehrenbotschafterin der Unesco für das Tschernobyl-Hilfsprogramm, erhielt für ihr Engagement 2005 das Bundesverdienstkreuz. Promi-Trubel lag ihr fern. In der sozialen Arbeit fand Witta Pohl Erfüllung. Ihre drei Ehen scheiterten auch an ihrer rastlosen Arbeit für das Ehrenamt.

Vor drei Jahren erklärte Witta Pohl in einem „Bunte“-Interview: „Ich habe keine Angst vor dem Tod, denn ich bin davon überzeugt, dass das Schicksal vorherbestimmt ist. Und dass man diese Welt erst verlässt, wenn man alle Aufträge erfüllt hat.“

Witta Pohl hat mehr als nur Aufträge erfüllt, Sie hat mit ihrem großen Herzen unzähligen Kindern ein glücklicheres Leben geschenkt.