Corona-KriseÖffnungen der Kitas: Familienministerin macht sich für Ampel-Modell stark

Franziska Giffey

Franziska Giffey (SPD), Bundesfamilienministerin, spricht im Bundestag zur Corona-Lage. Das Foto wurde am 27. Januar 2021 aufgenommen.

von Stefanie Puk (puk)

Berlin – Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (42, SPD) hat am vergangenen Wochenende eine „Ampel“ für Kitas in der Corona-Krise vorgeschlagen. Damit sollen Öffnungen schneller ermöglicht werden. Bislang gab es aber keine konkreten Beschlüsse dazu.

Öffnungsstrategien waren auch am Mittwochnachmittag (3. Februar) Thema bei einer Pressekonferenz mit der Familienministerin in Berlin.

  • Sehen Sie das Statement von Franziska Giffey zu Kitas kostenlos im Video oben. Dazu müssen Sie den „redaktionellen Inhalt“ freigeben.

Pressekonferenz am 03. Februar: Was sagte Franziska Giffey zum Thema Kitas in der Corona-Krise?

Lesen Sie an dieser Stelle alle Infos und Aussagen in übersichtlichen Stichpunkten zusammengefasst:

  • Nächste Woche in der Ministerpräsidentenkonferenz sind auch Kitas und Schulen das Top-Thema
  • Appell an Länder: Solange es noch keine Impfmöglichkeiten für das päd. Personal in Kitas und an Schulen gebe, müssten Testungen ausgeweitet werden
  • Impfungen: Lehrerinnen und Erzieherinnen in der dritten Prioritätengruppe  - impfen im 1. Quartal aber noch nicht möglich
  • Schulen und Kitas „öffnen, aber sicher“, fordert die Ministerin. Sie setze sich bei Bund und Ländern für gemeinsame Öffnungsschritte ein
  • „Niemand erwartet, dass morgen alles öffnet“, aber es müsse Strategien geben, so Giffey
  • Kitas und Schulen, müssten diejenigen sein, die als zuerst öffnen, sagte Giffey

Corona: Giffey schlägt Kita-Ampel vor

Der reguläre Kita-Betrieb ruht immer noch, aber laut Giffey müsse es nach dem 14. Februar „echte Öffnungsperspektiven bei Kitas und Schulen“ geben. Das sagte die SDP-Politikerin der „Bild am Sonntag“. Ihr Vorschlag: Eine Kita-Ampel soll her, um die Risikolage einzuschätzen.

Alles zum Thema Corona

Somit „könnten wir einen Großteil der Kitas wieder öffnen und gleichzeitig sehr verantwortungsvoll und gezielt anhand des Infektionsgeschehens in den einzelnen Kitas reagieren“, erklärte die Bundesfamilienministerin.

Wie das Modell funktionieren soll:

  • Ist niemand von den Kindern oder den Erziehern infiziert und liegt der Quarantäne-Anteil unter zehn Prozent, so zeigt die Corona-Ampel „grün“ an und die Kita ist ganz normal geöffnet.
  • Giffey: „Auf Gelb schaltet die Ampel, wenn eine Person infiziert und eine Kindergartengruppe oder maximal ein Viertel des Personals in Quarantäne sind.“ Die Konsequenz: In diesem Fall gebe es eingeschränkten Regelbetrieb.
  • Rot werde erreicht, wenn zwei Personen an Corona erkrankt und mehr als 25 Prozent des Personals oder mehr als einer Kindergruppe in Quarantäne sind. Dann würde die Einrichtung geschlossen und nur Notbetreuung gewährt.

In NRW hält Amtskollege Joachim Stamp hingegen nichts von dem Vorschlag aus Berlin. Er befürchtet Chaos für den Betrieb der Kitas. Für NRW erklärte der FDP-Politiker: „Wir setzen den eingeschränkten Pandemie-Betrieb mit festen Gruppen und Stundenreduzierung fort und appellieren an die Eltern, nach Möglichkeit bis zum 14. Februar die Kinder selbst zu betreuen.“ (sp)