Masken soll besser werdenForscher auf der Jagd nach richtig gutem Stoff

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Was schützt besser? Eine selbstgenähte oder eine medizinische Maske – wie z.B. eine partikelfiltrierende Maske (FFP)?

Köln – Fast alle tragen sie, und es gibt sie in allen Farben und Formen – mal schlicht, mal modisch. Die Mund-Nasen-Bedeckungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Mal kommen sie aus der Fabrik, mal selbst gebastelt von der heimischen Nähmaschine.

Unverzichtbar im Kampf gegen das Corona-Virus, aber welches Material, welcher Stoff ist dafür wirklich ideal? Das beschäftigt Forscher und Hersteller.

Masken aus Socken und Co.

Tischtücher, OP-Kittel oder Tennissocken: Alltagsmasken können aus diversen Materialien bestehen. Doch halten sie dicht genug?

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Am Ende sollen sie ja feine Partikel aus der Atemluft auffangen, um andere Menschen vor einer möglichen Corona-Ansteckung zu schützen. Gut atmen können muss man aber auch.

Mund-Nasen-Maske: Dichteprüfung im Labor

Forscher Frank Drewnick, der am Max-Planck-Institut für Chemie in Mainz eine Forschungsgruppe leitet, hat mit seinem Team schon zig Materialien getestet – Staubsaugerbeutel, Küchenrollen, selbstgenähte Masken aus verschiedenen Baumwollstoffen, mit einer oder mehreren Lagen, medizinische Produkte.

Raus kam: Materialien, die zum Filtern gemacht sind, schneiden am besten ab, etwa die Vliese, die in OP-Masken verarbeitet sind. „Das sind in aller Regel nicht-gewebte Stoffe, auch Nonwovens genannt, wo die Fasern wild durcheinander liegen und die damit in aller Regel nicht so große Poren haben, durch die die Partikel sonst durchkommen können“, weiß Drewnick.

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Nies- und Husten-Tröpfchen fliegen umher. Das sollen Allltagsmasken möglichst verhindern. Irena Berjas näht im Modemuseum in Meyenburg eine Stoffmaske an der Nähmaschine. Selbst genähte Mund-Nasen-Bedeckungen zum Schutz vor weiteren Übertragungen der Krankheit Covid-19 halten Tröpfchen beim Niesen und Husten einer Studie zufolge am besten zurück.

Und wie schaut’s mit dem Atmen aus, wenn die Poren so klein sind? Kein Problem, sagt der Fachmann. Die Gesamtfläche offener Poren sei verhältnismäßig groß, so dass gut Luft durchkomme.

Stoff für Masken sollte auf jeden Fall waschbar sein

Im Mittelfeld der Tests landeten die unterschiedlichen Kombis von Baumwollfasern. Je fester der Stoff gewebt ist, desto besser die Effizienz, so Drewnick. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) rät zudem: Waschbar sollte der Stoff auch sein – bei mindestens 60 Grad.

Nur dann würden eventuell anhaftende Viren auch verlässlich abgetötet. Das gemeinnützige Portal #Maskezeigen empfiehlt allen, die sich eine Maske nähen wollen, zu Webstoff oder Jerseygarn aus 100 Prozent Baumwolle zu greifen.

Um die Dichtheit zu prüfen, einfach nur den Stoff gegen eine helle Lampe halten. Je weniger Lichtpunkte man sehe, desto dichter sei der Stoff und biete mehr Schutz. Anleitungen für Maskennäher gibt’s auf der Plattform.

Drei Lagen sind optimal

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Ganz auf Baumwolle verzichtet der bayrische Outdoor-Bekleidungshersteller Maloja. Seine Masken bestehen aus zwei Lagen Polyester-Stoff und einer Lage Filtrations-Vlies (Nonwoven) dazwischen, um Tröpfchen abzufangen. Vorteil aus Sicht des Produzenten: Man könne gut atmen, die Maske werde weniger feucht und trockne schneller.

Es ist allerdings so, dass im Vergleich zu medizinischen Masken oder partikelfilternden Halbmasken (FFP2/FFP3) die Schutzwirkung von Alltagsmasken nicht nachgewiesen ist. Dennoch können sie das Tempo von Atemstrom und Tröpfchen beim Niesenoder Husten reduzieren und Partikel abfangen. Aber es gilt weiterhin: Abstands- und Hygieneregeln muss man auch mit Maske beachten. (dpa)