Wichtiges Zeichen für die ganze WeltRiesiger Konzern trifft mutige Entscheidung

Angespülter Müll liegt am Kuta Beach. Balis ikonische Strände sind mit Tonnen von Müll bedeckt.

Plastikmüll in den Weltmeeren ist allgegenwärtig. Hier liegt beispielsweise Müll am Kuta Beach auf Bali.

Massen an Plastikmüll belasten unsere Weltmeere. Das schadet nicht nur der Umwelt, sondern auch dem Klima. Ein globaler Konzern will jetzt einen Schlussstrich ziehen und hat angekündigt, nicht mehr an der Misere beteiligt sein zu wollen.

„Unsere Meere versinken im Plastikmüll“, hält die Umweltstiftung WWF fest. Dabei machen Meere und Ozeane rund 70 Prozent der Erdoberfläche aus und spielen eine entscheidende Rolle für das Klima.

Um dem entgegenzutreten, kündigte ein globales Unternehmen eine weitreichende Entscheidung an.

Nach Berechnungen der Weltnaturschutzunion (IUCN) werden über 300 Millionen Tonnen Plastik für die unterschiedlichsten Anwendungen hergestellt. Davon landen mindestens 14 Millionen Tonnen im Ozean (Stand: November 2021). Betrachtet man diese Zahlen, steht fest: „Das kann kein Meer mehr schlucken“, so die WWF.

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Als Zeichen für den Umweltschutz lud der französische Staatspräsident vom 9. bis zum 11. Februar 2022 zum Gipfeltreffen „One Ocean Summit“ in Brest ein. In diesem Rahmen kündigte die drittgrößte Reedereigruppe der Welt den Transportstopp von Plastikmüll ins Ausland an.

Plastikmüll: So viel entsorgte dieser Konzern über den Ozean

Das französische Schifffahrts- und Logistikunternehmen CMA CGM ist für eine der größten Containerlinien der Welt bekannt. Bisher transportierte der Konzern rund 500.000 Tonnen Plastikmüll über die Weltmeere.

Ab Juni will der Konzern diesen Transport stoppen und erklärt, dass man mit dieser Entscheidung verhindern würde, dass das Plastik an die Bestimmungsorte exportiert wird, „an denen Sortierung, Recycling oder Verwertung nicht gewährleistet werden können.“

Bisher wurden große Mengen an Kunststoffabfällen in Entwicklungsländer exportiert, weil dort die Entsorgung billiger angeboten würde, als das Recycling in den Herkunftsländern koste.

Plastikmüll: Rasanter Anstieg der Abfallexporte

Doch nicht nur Europa exportiert seine Abfälle in Entwicklungsländer wie Malaysia, Indonesien oder Indien. So berichten die Umweltorganisationen von einem rasanten Anstieg der Abfallexporte auch aus den USA nach Latainamerika.

Um dagegen anzukommen, starteten zwei amerikanische Nichtregierungsorganisationen (NGO) – das Basel Action Network (BAN) und The Last Beach Cleanup – eine Kampagne zu dem Thema.

Dabei forderten sie die größten Reedereien dazu auf, „keinen Plastikmüll in Länder zu transportieren, die nicht in der Lage sind, ihn auf umweltverträgliche Weise zu behandeln.“ Der französische Konzern kam dem nun nach.

Weltkonzern trifft „kluge“ Entscheidung für die Umwelt

Dafür gab es reichlich positive Reaktionen, zum Beispiel von den NGOs: „Es ist eine kluge und verantwortungsvolle Geschäftsentscheidung, den Handel mit giftigem Plastikmüll zu beenden. Die Wirtschaft kann auf einem Planeten, der durch Plastikverschmutzung erstickt wird, nicht erfolgreich sein.“

Mit dieser Entscheidung werde ein wichtiges und „mutiges“ Zeichen für den Umwelt- und Klimaschutz gesetzt. Die NGOs hoffen weiterhin, dass sich andere Unternehmen dem anschließen.