Sie verstopfen Abflüsse und füllen SwimmingpoolsWiderliche Plage schockt ganzes Land

Der Twitter-Nutzer Lucas Pereyra postet am 8. Januar ein Foto der Käfer-Plage, die derzeit die argentinische Provinz La Pampa heimsucht.

Der Twitter-Nutzer Lucas Pereyra postet am 8. Januar ein Foto der Käfer-Plage, die derzeit die argentinische Provinz La Pampa heimsucht. 

Cascarudos – so werden die kleinen braunen Käfer genannt, die derzeit in Massen eine Provinz in Argentinien bevölkern. Sie verstopfen Abflüsse, füllen ganze Swimmingpools. Und richten riesige Schäden an.

von Martin Gätke (mg)

Es sind Bilder und Videos, die derzeit nicht nur Argentinier schockieren: Sie bevölkern eine Polizeiwache, überrennen in Massen Geschäftsgebäude und Tankstellen, verstopfen Abflüsse und erobern ganze Swimmingpools: Abermillionen von kleinen braunen Käfern, die Cascarudos genannt werden. 

Sie sorgen derzeit in der Provinz La Pampa für eine gigantische Plage – und jede Menge Probleme.

Wie lokale Medien berichten, sind Millionen dieser Käfer in die Kleinstadt Santa Isabel (hat etwa 2500 Einwohner) eingedrungen. Wobei „Einmarsch“ vermutlich ein treffenderer Begriff ist: Wie „Infohuella“ berichtet, heben die Massen von Insekten die Dachabdeckung der örtlichen Polizeistation an. Anwohner berichten von Abflüssen, die verstopft sind, von belagerten Terrassen. „Die Menge ist beeindruckend“, erklärte Omar Sabaidini, Polizeichef von Santa Isabel.

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Der Grund: die derzeit hohen Temperaturen in der Region, Argentinien kämpft mit einer wahren Hitzewelle mit Temperaturen bis 40 Grad. Und auch das Licht lockt die Tiere an. Der stellvertretende Bürgermeister der Stadt, Cristian Echegaray, sagte „Telemundo“, man werde nun zu extremeren Maßnahmen übergehen, um die Tiere wieder loszuwerden. Man werde die Straßenbeleuchtung für die nächsten Tage abschalten, um die Käfer nicht noch weiter anzulocken.

Argentinien: Käfer-Plage schockt das ganze Land

Der derzeit besonders heiße Sommer in der Region tut sein Übriges: Die hohen Temperaturen sorgen dafür, dass die Larven, die sich den Winter über im Boden entwickelt haben, hervorkriechen. Angezogen von Wärme, Licht und Feuchtigkeit tauchen dann Massen der Käfer zur Fortpflanzung auf. 

In den sozialen Medien posteten die Menschen Fotos und Videos der Käfer-Massen. Die meisten Reaktionen der Nutzer sind eindeutig: „Mein schlimmster Albtraum“, schreibt eine Nutzerin zu einem Video, das Massen der Käfer auf einem Dach zeigt. 

Der wissenschaftliche Name dieser Käfer lautet nach Fachpublikationen „Diloboderus abderus“ und sie werden auch Blatthornkäfer bezeichnet. Sie sind im Normalfall harmlos, aber ihre massive Präsenz kann jede Menge Probleme verursachen. Nicht nur bei den Bewohnern der Städte sorgen sie für jede Menge Unbehagen, die Larven können auch erheblichen Schaden in der Landwirtschaft anrichten. Sie sind in diesem Stadium extrem gefräßig, graben tiefe Gänge und ernähren sich von allerlei Wurzeln und Pflanzen wie Kartoffeln und Weizen. 

Käfer-Plage: „Sie fallen wie Hagel auf die Dächer“

Der Vizebürgermeister der kleinen Stadt erklärte lokalen Medien, dass man vom Feld aus sehen konnte, wie sie auf das Stadtgebiet zusteuerten. „Sie fallen wie Hagel auf die Dächer und sind auch auf der Straße zu sehen, schlagen auf die Windschutzscheibe oder die Dächer von Autos.“ Ob das ausgeschaltete Licht die dämmerungsaktiven Tiere wieder vertreibt, bleibt abzuwarten.