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„Jedes Jahr besorgniserregender“Schreckliche Aufnahmen aus Urlaubs-Region aufgetaucht

Le Bois-Plage-en-Re ist ein Traum-Urlaubsziel für Reisende an der französischen Atlantikküste. Doch vor allen Dingen in diesem Jahr bietet sich hier ein grausames Bild. Die Kritik an der französischen Regierung ist groß. 

von Martin Gätke (mg)

Le Bois-Plage-en-Re ist ein Badeort im Herzen der Île de Ré – die weiße Insel, von Reisebüros als echtes Juwel beworben. Hier gibt es herrliche pittoreske Orte mit weiß getünchten Fassaden, mit Boutiquen, Häfen, an denen man gut Austern schlürfen kann. Ein Paradies. 

Doch alljährlich sterben vor der Insel Hunderte Delfine. Dieses Jahr ist die Lage besonders schlimm, es wurden so viele Tiere angespült wie nie zuvor. Die Todesursache ist eindeutig. Die Kritik an der französischen Regierung wächst.

Frankreich: Mindestens 910 Delfine an Atlantikküste angeschwemmt

Mindestens 910 tote Delfine sind laut den Angaben des ozeanografischen Observatorium Pelagis mit Sitz in La Rochelle an der französischen Atlantikküste angeschwemmt worden – so viele wie noch nie. Das teilte das Forschungsinstitut am Freitag (17. März 2023) mit. 

Die Untersuchungen der Meeressäuger zeigten laut Institut, dass einige der Tiere seit wenigen Tagen, andere schon seit mehreren Wochen tot waren. Doch die Todesursache lässt sich bei den meisten Delfinen schnell ausmachen: Viele Kadaver weisen demnach Fangspuren und Spuren und Fanggerät auf, etwa Verletzungen durch Netze oder Schiffsschrauben.

Hier bei unserer Umfrage mitmachen:

Zwischen 2017 und 2020 betrug die durchschnittliche Anzahl angespülter Delfine im Winter 850. Die meisten von würden laut Pelagis im Februar und März sterben, wenn sich die Delfine auf der Suche nach Nahrung näher an die Küste heran bewegen und dabei vermehrt mit den Fischerbooten in Kontakt kommen.

Frankreich: NGOs und Forschende fordern Stopp der Fischerei 

Nach den jüngsten Schock-Aufnahmen ist die Kritik an der französischen Regierung noch einmal gewachsen: Einige NGOs und Forschende haben in diesen Monaten einen zumindest vorübergehenden Stopp der Fischerei in der Region gefordert, aber die Regierung hat sich für eine andere Lösung entschieden, um die Auswirkungen der industriellen Fischerei zu mildern: So sollen zum Beispiel Bordkameras oder bestimmte Abwehrmittel dabei helfen, die Tiere fernzuhalten. 

Étienne Caillaud, erster stellvertretender Bürgermeister von Ars-en-Ré, erklärte: „Wir sind immer bestürzt von solchen Dingen, weil wir Delfine mögen, sie sind Teil des Ökosystems. Es wird jedes Jahr besorgniserregender, so viele Tiere tot an der Küste zu sehen.“

Am Dienstag legten Aktivistinnen und Aktivsten der Umweltorganisation Sea Shepherd blutige Delfinkadaver vor das Europäische Parlament in Straßburg ab – in der Hoffnung, dass die EU Frankreich dazu zwingt, diese Art der Fangmethoden einzustellen.

„Wir sind vor das Europäische Parlament getreten, weil der französische Staat heute nichts tut und es keine wirksamen Maßnahmen zum Schutz der Delfine gibt. Die Europäische Kommission hat Frankreich zum Handeln aufgefordert, aber es wird nichts getan. Wir fordern, dass Europa unnachgiebiger ist“, erklärte Frederic Pizzol, Co-Leiter der Mission von Sea Shepherd Frankreich, gegenüber den Medien.

Ob sich im kommenden Jahr an dieser dramatischen Lage etwas ändern wird, bleibt abzuwarten. Die NGOs, Naturschützerinnen und -schützer haben eine entsprechende Klage gegen die Regierung erhoben. Eine Entscheidung des Staatsrats, des höchsten französischen Verwaltungsgerichts, wird demnächst dazu erwartet.