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Falsch gewarnt?ARD-Wettermoderator übt nach Hochwasser-Katastrophe Selbstkritik

Sven Plöger, Wetter-Moderator der ARD, steht im TV-Studio des neuen ARD-Wetterkompetenzzentrum beim Hessischen Rundfunk.

ARD-Wettermoderator Sven Plöger (hier im TV-Studio) hat nach der Hochwasserkatastrophe Selbstkritik geübt.

Wurden die Menschen im Westen Deutschlands zu schlecht und zu spät vor dem Unwetter gewarnt? Diese Frage stellt sich nach der Flutkatastrophe von Mitte Juli 2021 immer wieder. ARD-Wettermann Sven Plöger gibt sich nun selbstkritisch.

Düsseldorf/Koblenz. Hätte früher und stärker gewarnt werden müssen? Diese Frage wird nach der Hochwasserkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen mit mindestens 175 Toten seit einer Woche immer wieder gestellt.

So hat etwa eine britische Hochwasser-Expertin scharfe Kritik an der Bundesregierung und dem deutschen Katastrophenschutz-System geübt. Man habe gewusst, was auf die Regionen zukomme, habe es aber versäumt, angemessen zu warnen.

Falsch vor Hochwasser gewarnt? ARD-Wettermoderator Sven Plöger mit Selbstkritik

Der Diplom-Meteorologe und ARD-Wettermoderator Sven Plöger übt nach der Flutkatastrophe nun Selbstkritik an seiner Wettervorhersage im öffentlich-rechtlichen Fernsehen: „In der Wetter-Nachhersage ist klar: Ich hätte meine Warnung im Fernsehen noch härter und kräftiger formulieren müssen“, sagt er im Podcast „Die Wochentester“ von „Kölner Stadt-Anzeiger“ und „RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND)“.

Alles zum Thema Hochwasser

Es habe allerdings im Vorfeld sehr unterschiedliche Modelle zum Verlauf des Unwetters gegeben, die von 20 Liter bis 200 Liter Regen pro Quadratmeter reichten. „Das war die Abwägung zwischen einem Landregen und der unglaublich gewaltigen, entsetzlichen Katastrophe, die mich sehr anfasst“, so Plöger.

Ein Problem bei Vorhersagen sei grundsätzlich: „Man kennt die Region, in der Heftiges passieren kann, weiß aber erst anderthalb bis zwei Stunden vorher, wo ein Gewitter hinwandert und Schäden verursachen kann.“

ARD-Spendentag zur Hochwasserkatastrophe in Deutschland

Im Rahmen eines „ARD-Spendentags“ wird Plöger an diesem Freitag (23. Juli 2021) zu Spenden für die Betroffenen der Flutkatastrophe aufrufen. „Ich bin im Moment überhaupt nicht gern Meteorologe. Und ich bin auch überhaupt nicht froh, dass meine Prognose, zu der ich mich dann am Ende mit meinen Kollegen entschieden habe, richtig war.“

In der Sendung „Wir halten zusammen – Der ARD-Benefiz-Abend zur Flutkatastrophe“ sollen unter anderem Herbert Grönemeyer und Sarah Connor auftreten. Außerdem will die Liveshow von Leipzig aus Mut machen mit Geschichten von Menschen, die 2002 und 2013 bei den Hochwasserkatastrophen in Mitteldeutschland Ähnliches erlebt haben.

In Nordrhein-Westfalen sind Mitte Juli 2021 bei dem extremen Hochwasser mindestens 45 Menschen ums Leben gekommen, Rheinland-Pfalz hat mindestens 128 Todesopfer zu beklagen. 155 Menschen galten in dem Bundesland weiter als vermisst. (so)