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Kunststoffmüll in MassenDas sind die drei größten Umweltverschmutzer der Welt

Umweltverschmutzung_Plastik

Täglich wird die Umwelt durch Plastik, wie hier zum Beispiel der Strand in Kuala Terengganu im Dezember 2020, verschmutzt. Coca-Cola, Pepsi und Nestlé spielen dabei eine zentrale Rolle. Die Unternehmen wurden zum dritten Mal in Folge zu den größten Umweltverschmutzern weltweit durch Kunststoff ernannt.

Köln – Wer Coca-Cola, Pepsi und Nestlé hört, denkt an massenhaft leckere und süße Dinge – in massenhaft Plastik verpackt.

Aus diesem Grund wurden Coca-Cola, Pepsi und Nestlé bereits zum dritten Mal in Folge zu den größten Umweltverschmutzern ernannt. Dabei wird den Unternehmen vorgeworfen, nichts zur Reduzierung von Plastikabfällen beizutragen.

Umweltverschmutzung: Coca-Cola, Pepsi und Nestlé gelten als größte Verschmutzer

Die Organisation „Break Free From Plastic“ untersucht jährlich die weltweite Umweltverschmutzung durch Plastik. Bei der diesjährigen Untersuchung wurde Coca-Cola zur weltweiten Nr. 1 der Umweltverschmutzer durch Plastik gewählt, teilte das Magazin „The Guardian“ mit.

Bei der Untersuchung wurden in 51 von 55 untersuchten Ländern am häufigsten Flaschen der Marke Coca-Cola an Stränden, Flüssen, in Parks und anderen Abfallplätzen gefunden. Ebenfalls wurde die Coca-Cola-Flasche im vergangenen Jahr in 37 von 51 Ländern am häufigsten weggeworfen.

Das Coca-Cola-Logo wurde dabei auf 13.834 Plastikflaschen gefunden, während Flaschen von Pepsi nur 5155 und von Nestlé 8633 auftauchten.

Coca-Cola, Pepsi und Nestlé: Diese Unternehmen verschmutzen die Umwelt

Die Untersuchung, die jährlich von 15.000 Freiwilligen auf der ganzen Welt durchgeführt wird, ermittelte ergänzend, dass die gefundenen Kunststoffprodukte größtenteils von Weltmarken stammen. So wurden im Jahr 2020 346.494 Stück Kunststoffabfälle gesammelt, von denen 63 Prozent mit einer Verbrauchermarke gekennzeichnet waren.

Diese Erkenntnisse lassen besonders Coca-Cola nicht gut dastehen. Jedoch scheint das Unternehmen darauf keinen großen Wert zu legen.

Denn Coca-Cola kündigte Anfang des Jahres an, nicht auf Plastikflaschen verzichten zu wollen, da diese bei den Kunden beliebt seien. Diese Haltung sorgte bei vielen Umweltaktivisten für Verärgerung.

Coca-Cola und Co.: Sie verursachen 500.000 Tonnen Kunststoffmüll pro Jahr

Eine weitere Untersuchung  von „NGO Tearfund“ identifizierte ebenfalls die große Rolle von Coca-Cola, Pepsi, Nestlé und Unilever bei dem Thema Umweltverschmutzung. Im Rahmen der Studie wurden die Unternehmen im März 2020 für 500.000 Tonnen Plastikmüll in sechs Entwicklungsländern pro Jahr verantwortlich gemacht.

„Die umweltverschmutzenden Spitzenkonzerne der Welt behaupten, hart an der Lösung der Umweltverschmutzung durch Kunststoff zu arbeiten, aber stattdessen produzieren sie weiterhin schädliche Einweg-Plastikverpackungen“, erklärte Emma Priestland, Koordinatorin der weltweiten Kampagne „Break Free From Plastic“.

Priestland sagte, der einzige Weg, die wachsende globale Flut von Plastikabfällen zu stoppen, sei die Einstellung der Produktion, die schrittweise Abschaffung der Einwegverpackung und die Einführung von Wiederverwendungssystemen.

Umweltverschmutzung durch Mehrwegsysteme stoppen

„Coca-Cola, Pepsi und Nestlé sollten eine Vorreiterrolle bei der Suche nach echten Lösungen einnehmen, um die Art und Weise, wie sie ihre Produkte verpacken, neu zu erfinden“, erklärte sie.

Laut einer Studie aus dem Jahr 2017 wurden bis zu 91 Prozent aller jemals erzeugten Kunststoffabfälle nicht recycelt und landeten schließlich in der Verbrennung, auf Deponien oder in der Umwelt.

Die diesjährige weltweite Untersuchung von Marken-Kunststoffabfällen ergab, dass Einwegverpackungen, in denen Produkten wie Ketchup, Kaffee und Shampoo verkauft werden, am häufigsten zu finden waren, gefolgt von Zigarettenstummeln und Plastikflaschen.

Coca-Cola, Nestlé und Co.: Die Kunststoffverpackungen verschmutzen die Umwelt

Simon Mbata, nationaler Koordinator der südafrikanischen Vereinigung der Abfallsammler, sagte: „Der größte Teil des Plastiks, dem wir begegnen, kann nicht recycelt werden. Wir finden ihn überall. Wenn er vergraben wird, verschmutzt er unseren Boden. Was nicht recycelt werden kann, darf auch nicht produziert werden.“

Den Vorwurf keine Fortschritte bei der Entwicklung von Verpackungen zu machen, um weniger Müll zu produzieren, bestritt Coca-Cola. Das Unternehmen würde an einer Lösung zur Reduzierung des Verpackungsabfalls arbeiten.

„Weltweit haben wir die Verpflichtung, jede Flasche bis 2030 zurück zu bekommen, damit der Kunststoff zu neuen Flaschen recycelt werden kann und nicht im Müll oder in den Ozeanen landet“, erklärte ein Sprecher von Coca-Cola. „Flaschen mit 100 Prozent recyceltem Kunststoff sind heute in 18 Märkten auf der ganzen Welt erhältlich und es werden immer mehr. Zusätzlich werden bereits mehr als 20 Prozent der Produkte in Mehrwegverpackungen geliefert.“

Reduzierung von Kunststoffmüll: Pepsi setzt auf Partnerschaft, Innovation und Investitionen

Ein Sprecher von Pepsi sagte, dass das Unternehmen Maßnahmen ergreife, um das Thema Verpackung durch „Partnerschaft, Innovation und Investitionen“ anzugehen. Dafür habe Pepsi seit 2018 65 Millionen Dollar in Partnerschaften zur Verbesserung der Recycling-Infrastruktur investiert.

Das Unternehmen habe sich Ziele für die Reduzierung von Kunststoffen gesetzt und wolle den Verbrauch von Plastik im Getränkegeschäft bis 2025 um 35 Prozent senken. Ergänzend geht Pepsi davon aus, dass „das Nachfüllen und die Wiederverwendung durch Unternehmen wie „SodaStream“ und „SodaStream Professional“ zunehmen wird.

Auch Nestlé setze auf Mehrwegverpackungen, räumte aber ein, dass mehr notwendig sei: „Wir intensivieren, um bis 2025 100 Prozent unserer Verpackungen recycelbar oder wiederverwendbar zu machen und den Einsatz von Neukunststoffen um ein Drittel zu reduzieren. Bisher sind 87 Prozent unserer gesamten Verpackungen und 66 Prozent unserer Kunststoffverpackungen recycelbar oder wiederverwendbar. (mh)