Womit haben sie das verdient?Neue Untersuchung zeigt grausame Wahrheit über Koalas

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Koalas könnten im australischen Bundesstaat New South Wales einer Studie zufolge schon in 30 Jahren ausgestorben sein. Unser Symbolbild zeigt einen nach den Buschfeuern verletzten Koala im Januar 2020 auf Kangaroo Island.

Sydney – So schlecht steht es also um die niedlichen Tiere...

Dass Koalas es in Australien gerade nicht leicht haben, dürfte den meisten Menschen bewusst sein. Zu heftig wüteten die Buschfeuer allein 2019 und 2020 in dem Land, zerstörten rund ein Viertel des natürlichen Lebensraums der Tiere.

Eine neue, von der Regierung des australischen Bundesstaats New South Wales in Auftrag gegebene Untersuchung zeigt nun, wie bedrohlich die Situation tatsächlich aussieht: Demnach dürften Koalas, die in der Wildnis des Bundesstaats leben, schon vor 2050 ausgestorben sein – wenn die Regierung nicht einschreitet und „dringlichst handelt”. Darüber berichtet der „Sydney Morning Herald”.

Koala-Population in Australien um rund ein Viertel zurückgegangen

Dem Komitee, das aus Mitgliedern verschiedener Parteien besteht, zufolge „waren Koalas schon vor den Buschfeuern auf dem Weg, bis 2050 ausgestorben zu sein”.

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Ein weiteres niederschmetterndes Ergebnis der Untersuchungen: Schätzungen aus dem Jahr 2012, die davon ausgingen, dass es in dem Bundesstaat noch rund 36.000 in der Wildnis lebende Koalas gebe, sind überholt.

Tatsächlich ist die Koala-Population innerhalb von nur drei Generationen, also in 15 bis 21 Jahren, um rund ein Viertel zurückgegangen. 

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Ziel des Komitees ist es, dass es Koalas in Zukunft nicht nur in Zoos gibt, sondern weiterhin auch in der Wildnis. Unser Foto vom Juni 2014 zeigt drei kuschelnde Koalas in einem Zoo in Sydney.

„Zu ihrem eigenen Schaden mögen Koalas viele Dinge, die auch Menschen mögen, zum Beispiel fruchtbaren Boden, moderate Temperaturen und Wälder”, so der Bericht des Komitees. 

Komitee formuliert Empfehlungen zum Schutz von Koalas in Australien

Das Ergebnis der Untersuchung ist eindeutig: Die Regierung muss einschreiten und aktiv handeln, um die Koala-Populationen in dem australischen Bundesstaat zu schützen und langfristig zu erhalten.

Hierfür hat der Untersuchungs-Ausschuss insgesamt 42 Empfehlungen formuliert – unter anderem soll ein Nationalpark erschaffen werden, um die Koalas zu schützen. Es soll außerdem in Erwägung gezogen werden, einen reinen Koala-Nationalpark zu bauen. Darüber hinaus sollen keine weiteren Wälder zur Holzgewinnung freigegeben werden.

Empfohlen wird außerdem ein Netzwerk von Wildtier-Krankenhäusern an verschiedenen Standorten im Bundesstaat. Dort sollen qualifizierte Menschen und Veterinäre arbeiten – notfalls auch mithilfe von staatlicher Finanzierung. 

Koalas vom Aussterben bedroht: „Wir müssen jetzt handeln”

„Wir müssen jetzt handeln, wenn wir die Zukunft der Koalas in New South Wales sicherstellen wollen und das bedeutet, dass wir mehr Koala-Lebensräume schützen müssen“, so Cate Faehrmann, die Vorsitzende des Komitees. 

„Indem wir die Lebensräume der Koalas schützen, schützen wir auch die Lebensräume vieler anderer bedrohter Tierarten“, so die Vorsitzende weiter.

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Matt Kean, Umweltminister in New South Wales, sagte, er „sei gespannt den Bericht zu lesen”. Er selbst hatte den Koala zuvor als „ikonisches australisches Tier” bezeichnet. Man werde „alles tun, um Koalas für künftige Generationen zu schützen”.

44 Millionen Euro hatte die Regierung des Bundesstaats bereits vor Erscheinen des Berichts in die Hand genommen, um die dort lebenden Koala-Populationen zu schützen. (ta)