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Kernkraft keine LösungWarum Frankreichs Atom-Desaster unsere Strompreise nach oben treibt

Das französische Kernkraftwerk Fessenheim, fotografiert von deutschem Gebiet mit einer langen Brennweite. Nach knapp zwei Jahren vom Netz soll ein seit knapp zwei Jahren abgeschalteter Reaktorblock des elsässischen Kernkraftwerks Fessenheim wohl am Freitag (06.04.2018) wieder hochgefahren werden.

Das französische Atomkraftwerk Fessenheim steht unweit der deutschen Grenze.

Eine Rückkehr zur Kernkraft scheint für manchen die Lösung der Energie-Krise. Der Blick nach Frankreich zeigt allerdings, dass das ein fataler Irrtum sein kann. Dort wird die Atom-Strategie zum Desaster und macht unseren Strom teuer!

von Alexander Haubrichs (ach)

Die Kernkraft als Lösung der Energiekrise? Immer lauter werden die Stimmen aus der Opposition, die eine Verlängerung der Laufzeiten der drei bestehenden Atommeiler fordern. Auch in der Bevölkerung gibt es einen Meinungsumschwung, sogar Rufe für den Bau neuer Atomkraftwerke werden laut.

Dabei zeigt nicht nur die Ukraine, dass AKWs als Kriegsziel missbraucht werden können.  Aufschlussreich ist vor allem der Blick nach Frankreich, der zeigt, wie fatal die Abhängigkeit von der Kernkraft sein kann. Selbst im sonnenreichen Süden setzte man erst in den letzten Jahren und nur zaghaft auf Erneuerbare Energien – die in die Jahre gekommenen Atommeiler lieferten ja genug Strom. Doch die langanhaltende Dürre lässt diese Strategie zum Desaster werden. 

Hälfte der französischen AKW stillgelegt

Nur die Hälfte der 56 französischen Kraftwerke ist derzeit wegen Mängeln oder Wartungsarbeiten überhaupt in Betrieb. Bei den anderen wird das Kühlwasser knapp. Inzwischen wurde ein Krisenstab eingerichtet, wegen drohender Energieknappheit dürfen fünf französische AKWs wärmeres Kühlwasser in die Flüsse leiten – gerade für die Fische kann das fatale Folgen haben, aber auch die Fauna leidet. Der Grund: Mit der Maßnahme will man verhindern, dass man die AKWs abschalten muss und sich die Energiekrise weiter verschärft.

Schon jetzt hat die Drosselung der französischen Atomkraftwerke auch Folgen für Deutschland und da direkt auf die Stromkunden: Da Frankreich in großen Mengen Strom aus den deutschen Energiequellen einkauft, steigen hier die Preise für die Verbraucher.

Und der Winter könnte noch schwieriger werden. Der französische Atomspezialist Yves Marignac sagt in der ARD: „Ich denke, ein Totalausfall kann vermieden werden, aber wahrscheinlich wird es geplante Stromunterbrechungen geben, um Energie zu sparen.“

Und auch für den Bau neuer Reaktoren macht Frankreich nicht wirklich Werbung: Seit 2012 soll mit dem EPR in Flamanville ein neuer Reaktortyp ans Netz gehen – doch wegen immer neuer Probleme ist eine zeitige Inbetriebnahme unwahrscheinlich.