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Kann das überhaupt wahr sein?Forschende machen unglaublichen Fund vor der Küste

Dieses vom Australian National Maritime Museum herausgegebene undatierte Handout zeigt eine Animation des Schiffswracks von James Cooks berühmtem Schiff «His Majesty's Bark Endeavour» («HMB Endeavour»).

Dieses vom Australian National Maritime Museum herausgegebene undatierte Handout zeigt eine Animation des Schiffswracks von James Cooks berühmtem Schiff „His Majesty's Bark Endeavour“ („HMB Endeavour“). Nach 22 Jahren Feldforschung ist K. Sumption, Direktor und CEO des Australian National Maritime Museum, zu dem Schluss gekommen, dass die als RI 2394 bekannte Fundstelle im Hafen von Newport in Rhode Island in den USA die Überreste der „Endeavour“ beherbergt.

Ein australisches Forscher-Team ist sich sicher: Vor der US-Küste liegt die berühmte „Endeavour“ von Captain James Cook. Es wäre ein spektakulärer Fund – hat der Captain mit dem legendären Dreimaster doch als Erster die Ostküste Australiens erreicht. Die Entdeckung aber sorgt auch für reichlich Diskussionen.

von Martin Gätke (mg)

Kann das überhaupt sein? Bereits 2018 hatte das Forscherteam mitgeteilt, möglicherweise das Wrack der „Endeavour“ vor Rhode Island geortet zu haben. Allein die Nennung des Namens löste Begeisterungsstürme aus: Das sei ein „sehr wichtiger Augenblick“ für die Geschichte Australiens, schrieb der britische „Guardian“ damals.

Jetzt sind sich die australischen Forscher sicher: Es muss das berühmte Schiff sein. Die US-Forschungspartner aber sind da skeptischer.

Der Direktor des Australian National Maritime Museum (ANMM), Kevin Sumption, ließ seiner Begeisterung freien Lauf: „Seit 1999 haben wir mehrere Schiffswracks aus dem 18. Jahrhundert in einem zwei Quadratmeilen großen Gebiet untersucht, in dem wir den Untergang der ‚Endeavour‘ vermuteten“, sagte er in einer Mitteilung.

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Aufgrund von archäologischen Beweisen sei er nun überzeugt davon, dass es sich bei dem Wrack um das Schiff von Cook handele. „Die letzten Puzzle-Teile mussten noch bestätigt werden, bevor ich mich berufen fühlte, diese Ankündigung zu machen.“

Unglaublicher Fund vor US-Küste: Ist es die „Endeavour“?

Die Puzzle-Teile, das sind die Details an dem Wrack, die Form der Überreste, die mit den Originalplänen übereinstimmen. Nach zwei Jahrhunderten auf dem Grund des Meeresbodens sind nach Angaben des Museums jetzt nur noch etwa 15 Prozent des Wracks intakt. Dennoch gebe es wichtige Schlüsselmerkmale, die darauf hinweisen, dass es die „Endeavour“ ist: Holzproben deuten darauf hin, dass das Schiff in Europa gebaut wurde, nicht in Amerika. Auch die Konstruktion des Kiels sowie die Platzierung der Maste weisen darauf hin.

Andere wichtige Beweise deuten darauf hin, dass das Schiff am Ende versenkt worden ist. Tatsächlich fand die „Endeavour“ 1778 ein eher schmähliches Ende vor der US-Küste: Die „Endeavour“ später an private Eigentümer verkauft, wurde zum Gefängnistransporter umfunktioniert, hieß „Lord Sandwich II“. Als der amerikanische Unabhängigkeitskrieg begonnen hatte, brauchte die britische Regierung Schiffe, um Truppen und Material über den Atlantik zu transportieren. Am Ende wurde das berühmte Schiff vor der Küste versenkt, um französische Schiffe daran zu hindern, in die Narrangansett Bay einzulaufen. Allerdings nicht allein: Auch ein Dutzend anderer Schiffe wurde absichtlich versenkt.

„Endeavour“ gefunden? Streit um das Wrack vor der US-Küste

Doch andere Experten sind sich nicht so sicher, dass es sich um das Schiff handelt, das Seefahrtgeschichte schrieb. Die US-Forschungspartner vom Rhode Island Projekt für Meeresarchäologie (Rimap) bezeichneten die Zuordnung des Wracks als verfrüht. Dass die Australier jetzt die „Endeavour“-Entdeckung verkünden, halte sie für einen  „Vertragsbruch“. Diese Schlussfolgerung müsse erst durch einen „wissenschaftlichen Prozess“ und nicht durch „australische Gefühle“ erfolgen, zitiert der „Gurdian“ Rimap.

Ob RI 2394 – so die offizielle Bezeichnung der Fundstätte des Wracks – tatsächlich die „Endeavour“ ist, werden also noch weitere Untersuchungen ergeben müssen. Ein archäologischer Schatz ist es dennoch. „Wir konzentrieren uns jetzt darauf, was getan werden kann, um sie zu schützen und zu erhalten“, sagte Sumption weiter.