Bei mehr als 100 km/hNRW-Schaffner guckt aus Zugfenster und traut seinen Augen nicht

Tür und Trittbrett des Regionalexpress 7

Ein 36-Jähriger ist am Sonntagabend (11. Dezember 2022) auf dem Trittbrett des RE7 mitgefahren. 

Eine lebensmüde Aktion sorgt für Fassungslosigkeit: Ein Mann hing außerhalb des RE7.

von Iris Klingelhöfer (iri)

Zum Glück hat er aus dem Fenster geguckt ... Der Zugbegleiter wollte wahrscheinlich erstmal gar nicht seinen Augen trauen. Unfassbar, was er da sah: Ein Mann fuhr auf dem Trittbrett außerhalb des Zuges mit – und das bei einer Geschwindigkeit von mehr als 100 km/h!

Für Kopfschütteln sorgte nicht nur die lebensgefährliche Aktion am Sonntagabend (11. Dezember 2022), sondern auch die Begründung des 36-Jährigen.

Mann springt in Leverkusen auf RE7 auf und fährt auf Trittbrett mit

Der war offenbar in Leverkusen-Opladen auf den fahrenden Rhein-Münsterland-Express (RE7) aufgesprungen. Während der Fahrt stand er bei hoher Geschwindigkeit und eisigen Temperaturen auf dem schmalen Trittbrett und klammerte sich an den Haltestangen fest. 

Gegen 21.40 Uhr – rund einen Kilometer nach Abfahrt aus Opladen – entdeckte der Zugbegleiter den Mann, der außen am Zug hing, durch ein Seitenfenster. Er gab sofort dem Lokführer Bescheid. Dieser leitete eine Schnellbremsung auf Höhe Leverkusen-Manfort ein. Dann hielten beide Mitarbeiter den 36-Jährigen so lange fest, bis die Bundespolizei eintraf.

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Die Einsatzkräfte stellten nicht nur die Identität des Mannes fest, sondern auch, dass er wegen Diebstahls und Widerstands von den Staatsanwaltschaften Koblenz und Bochum gesucht wurde. 

„Als Grund für die lebensgefährliche Reiseart gab er an, dass er nur außen mitgefahren sei, da er keine Mund-Nasen-Bedeckung für die Fahrt im Zug gehabt habe“, so Bundespolizeisprecherin Kathrin Stoff.

Der 36-Jährige muss sich nun wegen des gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr verantworten. Durch den Vorfall kam es bei zwei Zügen zu einer Gesamtverspätung von 46 Minuten. (iri)