Vier Teenager totFahrer (16) soll kurz vorher noch überholt haben

Ein völlig zerfetzte Auto steht quer auf einer Fahrbahn.

Der verunglückte Pkw ist völlig zerfetzt. Vier Insassen (14 bis 19) sterben bei dem Horror-Unfall am frühen Samstagmorgen (16. August 2025) bei Kürten-Dürscheid. 

Was passierte kurz bevor der Pkw in Kürten vor einen Baum schleuderte und vier Jugendliche starben? Die Staatsanwaltschaft prüft neue Erkenntnisse.

Der tragische Tod von vier Teenager (14 bis 19): Wie kam es zu dem schrecklichen Unfall in Kürten-Dürscheid?

Die Ermittlungen zur Unfallursache laufen auf Hochtouren. Jetzt gibt es neue Erkenntnisse. „Es gibt Anhaltspunkte dafür, dass es vor dem Unfall einen Überholvorgang gegeben hat“, so Sinan Şengöz, Sprecher der Kölner Staatsanwaltschaft, am Dienstag (19. August 2025) gegenüber dem „Kölner Stadt-Anzeiger“.

Demnach soll der 16-jährige Fahrer am frühen Samstagmorgen auf der Dürschtalstraße kurz vor der Linkskurve, in der der Wagen verunglückte, noch ein Motorrad überholt haben. Offenbar gibt es Zeugen.

Der Sprecher der Staatsanwaltschaft hält sich mit weiteren Details zurück, um den laufenden Ermittlungen nicht zu schaden. Sowohl die Handydaten des Fahrers als auch die Fahrzeugdaten würden derzeit ausgewertet. Die genaue Geschwindigkeit zum Unfallzeitpunkt sei noch unklar. Zur Frage, ob Alkohol oder Drogen im Spiel waren, sagt Şengöz: „Wir warten noch auf die Ergebnisse der Blutprobe.“

Auch, warum der schwer verletzte und offenbar unter Schock stehende Fahrer mehrere hundert Meter von der Unfallstelle entfernt aufgegriffen wurde, ist Gegenstand der Ermittlungen.

Nach Unfall in Kürten: Ermittlungen gegen Fahrer (16) wegen fahrlässiger Tötung

Der 16-Jährige aus Bergisch Gladbach steht unter dem Verdacht der fahrlässigen Tötung, Gefährdung des Straßenverkehrs und des Fahrens ohne Fahrerlaubnis. Weil derzeit keine Fluchtgefahr besteht, schmort er nicht in U-Haft. Er hat ein familiäres Umfeld und einen festen Wohnsitz.

Auf die Tragödie hat auch die Straßenverkehrsbehörde reagiert und kurzfristig die Verkehrsunfallkommission mit dem Landesbetrieb Straßen NRW und der Polizei einberufen. Ziel ist es zu überprüfen, ob die Schutzmaßnahmen auf der Dürschtalstraße erhöht werden müssen.

„Es soll ein kurzfristiger Termin vereinbart werden“, bestätigt Birgit Bär, Sprecherin des Rheinisch-Bergischen-Kreises. Obwohl die Straße bisher nicht als Unfallbrennpunkt galt, fehlen seit der letzten Sanierung im Jahr 2021 an einigen Abschnitten Schutzplanken. (red)