Zu Besuch beim UrenkelKonstantin, der etwas andere Adenauer

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Konstantin Adenauer umgibt sich mit zahlreichen Kunstwerken. Einige der Bilder stammen von ihm selbst.
Köln – Hört man in Köln den Namen Adenauer, hat man ganz klare Vorstellungen. Konrad war schließlich der erste Bundeskanzler. Notare, Anwälte – in der Familie ist eine juristische Laufbahn in edlem Zwirn schon fast Pflicht.
Doch dann öffnet Kanzler-Urenkel Konstantin Adenauer (23) dem EXPRESS die Tür zu seiner Lindenthaler Wohnung, steht da auf bläcke Föß und man spürt: Da tanzt einer völlig aus der Reihe.
Nicht nur optisch, auch beruflich: Der etwas andere Adenauer macht Filme. „Mit elf habe ich eine Kamera bekommen und bin seitdem nicht mehr davon losgekommen“, sagt er. „Natürlich waren meine Eltern erst mal skeptisch, was meine Pläne betrifft“, erzählt er. Doch er konnte sie überzeugen.
Eine Ausbildung hat Konstantin nicht gemacht. „Eigentlich wollte er Regie studieren, doch er wurde an der Universität nicht angenommen. „Da bin ich zum Amt und habe gesagt: Ich will Filme machen, wo muss ich das anmelden?“
Seitdem dreht er Image- und Werbefilme, so für die Kosmetikmarke „p2“, für Messen und Museen. Er gründete die Produktionsfirma „Adenauerfilm“, studiert nebenbei Mediendesign.
Ganz wichtig ist ihm das Thema Kunst. Zurzeit dreht Konstantin einen Dokumentationsfilm über den Maler David Ostrowski, begleitete ihn mit seiner Kamera sogar auf dessen Ausstellung in New York.
Aber ein Mann mit einem solchen Namen wird doch nicht gänzlich unpolitisch sein. Wo steht er? „Pssst! Ich möchte die Freiheit behalten, mit meinen kommenden Filmen auszudrücken, was ich gerade für richtig befinde. Jetzt öffentlich einen Standpunkt zu vertreten würde das behindern.“
Wenn sein Internet-Auftritt in Kürze bearbeitet ist, kann man Konstantins Arbeiten näher kennenlernen unter www.adenauerfilm.com.