Kölner WackelhausBesitzerin greift Stadt Köln an: „Größter Witz des Jahrhunderts“

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Die Schulbaustelle Alte Wallgasse Ecke Palmstraße. Im Hintergrund rechts neben dem gelben Gebäude steht eins der besonders betroffenen Häuser.

von Ayhan Demirci (ade)

Köln – Im Streit um die Großbaustelle des Königin-Luise-Gymnasiums hat die Besitzerin des Wackelhauses in der Palmstraße, in dem Deckenteile runterfielen, Wände vibrieren und Mieter in Angst leben, die Stadt scharf attackiert. 

Die Stadt hatte erklärt, dass die starken Erschütterungen mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nicht von der städtischen Schulbaustelle herrührten, sondern von Arbeiten im Wackelhaus selbst. Dort wird das Erdgeschoss umgebaut.

Hausbesitzerin weist Einschätzung der Stadt Köln zurück

Die zuständige Hausbesitzerin, die aus Köln stammende, aber in Lübeck lebende Monika Prädikow, weist diese Darstellung zurück: die Einschätzung der Stadt sei „der größte Witz des Jahrhunderts“.

Die Baustelle in ihrem aus der Jahrhundertwende (ca. 1900) stammenden Haus sei für die Stadt „ein gefundenes Fressen, um die Schuld von sich zu weisen. Das ist eine Frechheit.“

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Mitarbeiter des Ordnungsamtes inspizieren das Mietshaus in der Palmstraße.

Die Aussagen der betroffenen Mieter deuten jedenfalls auf den Schulbau als Ursache. Vor allem die Verdichtungsarbeiten auf dem Areal hätten starke Erschütterungen ausgelöst. Dass Stemmarbeiten in ihrem Haus die Wände dermaßen wackeln lassen könnten, hält Eigentümerin Monika Prädikow für abwegig.

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Auch die Hauseigentümerin selbst wurde Zeugin der Baumaßnahmen, als sie in Köln mit ihrem Mann ihre 99-jährige Mutter besuchte und für den Aufenthalt ihre möblierte Wohnung im 1. Stock bezog. „Wir wurden schon um 4 Uhr morgens durch die Arbeiten wach.“

Klarheit wird dann wohl ein unabhängiger Sachverständiger in den Fall bringen. Der werde, so die Stadt, den Schaden und seine mögliche Quelle noch einmal genauer beurteilen.