Fußball-WM 2022 in KatarKölner Partei ruft zum Boykott auf – und hat ganz andere Pläne

Fußballfans verfolgen am Zülpicher Platz in Köln gemeinsam ein Fußballspiel in Deutschland-Trikots.

Das gemeinsame Verfolgen der Spiele, wie hier 2021 am Zülpicher Platz in Köln, wird 2022 kaum eine Rolle spielen. Auch die Kölner Grünen rufen nun zum Boykott auf.

Die Kölner Grünen rufen öffentlich zum Boykott der Fußball-WM 2022 auf. Stattdessen will man andere Pläne in die Stadt umsetzen.

Die große Diskussion um die Fußball-WM 2022 in Katar ist, wenige Tage vor dem Start am Sonntag (20. November 2022), auf allen Ebenen angekommen. Spätestens jetzt auch in der Kölner Politik. Die Kölner Grünen rufen öffentlich zum Boykott auf.

„Ausbeutung und Diskriminierung von Niedriglohnimmigrant*innen, Verfolgung und Bestrafung von Homosexuellen und die Unterdrückung von Frauen waren und sind trauriger Alltag in dem Emirat“, heißt es in einem Statement, das am Donnerstag (17. November 2022) an die Öffentlichkeit gegeben wurde.

Fußball-WM 2022 in Katar: Kölner Grüne rufen öffentlich zum Boykott auf

Seit der Vergabe im Jahr 2010 seien rund um die WM-Baustellen etwa 15.000 Menschen gestorben. Die Grünen beziehen sich dabei auf Zahlen der Menschenrechtsorganisation Amnesty International.

Innerhalb der Partei schmiede man unterdessen andere Pläne: „Der Kreisverband wird gemeinsam mit seinen Ortsverbänden und Arbeitskreisen Kneipentouren in die Kölner Bars organisieren, die sich für einen WM-Boykott ausgesprochen haben und die Spiele nicht übertragen werden“, heißt es.

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Welches Ziel steckt für die Grünen dahinter? Sarah Brunner, Beisitzerin im Grünen-Vorstand: „Der Boykott der Weltmeisterschaft kann das begangene Unrecht nicht ungeschehen machen, aber er kann ein Zeichen setzen! Je weniger Menschen eine solche Weltmeisterschaft sehen, desto weniger profitabel wird sie für die FIFA und ihre Funktionäre.“

Parteivorsitzende Katja Trompeter fordert nun weitreichende Veränderungen: „Die Vergabe und Ausrichtung von internationalen Sportgroßveranstaltungen muss künftig strikt an die Beachtung der UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte sowie Nachhaltigkeit geknüpft werden.”

Besonders im Fokus: der Fußball-Weltverband. Die FIFA muss ihrer Verantwortung gerecht werden und einen Entschädigungsfonds für Arbeitsmigrantinnen und -migranten einrichten.“ (tw)