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WM 2022 in Katar„Auf dem Rücken von Toten“: Kölner Brauerei trifft Boykott-Entscheid

Außenansicht Brauerei zur Malzmühle am Heumarkt in Köln

Die Brauerei zur Malzmühle, hier im September 2021.

In Köln hat Mühlen Kölsch den Boykott aller Spiele der Fußball-WM in Katar für ihre Gastronomien angekündigt.

von Bastian Ebel (bas)

Es ist die wohl am meisten diskutierte Fußball-Weltmeisterschaft der Geschichte: Vom 20. November bis zum 18. Dezember geht es im Wüstenstaat Katar um die begehrte Trophäe. Und die Fans? Sind mehr als gespalten ob der offensichtlichen Menschenrechtsverletzungen während der Stadionbauten und der politischen Verhältnisse.

Jetzt hat eine Kölner Traditionsbrauerei ganz klar entschieden: In ihren Gastronomien wird es die Fußball-WM nicht zu sehen geben. Mühlen Kölsch wandte sich auf Facebook an die Kundinnen und Kunden.

WM 2022 in Katar: Mühlen Kölsch mit Boykott in allen Kneipen 

„Mit dem Winter rückt auch die Fußball-Weltmeisterschaft in Katar näher, zu der wir uns gerne äußern möchten. Wer uns kennt, weiß, dass die Malzmühle schon immer für Vielfalt, Völkerverständigung und Weltoffenheit steht“, so der Beitrag. Und dann die Absage an Fernsehübertragungen. „Wir haben uns entschieden, auf Fußballübertragungen der WM in allen unseren Gastronomien zu verzichten“.

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Zur Begründung heißt es: „Das möchten wir nicht unkommentiert lassen, denn wir können nicht einfach die Ukraine-Flaggen an unserer Fassade gegen Deutschland-Fahnen austauschen und so tun, als sei alles gut! Die Menschenrechtsverletzungen im Gastgeberland und das Leid der zahlreichen Gastarbeiter sind nicht mit unseren Werten vereinbar.“

Zu Mühlen Kölsch gehören unter anderem die Malzmühle am Kölner Heumarkt, die Traditionskneipe „Em kölsche Boor“ auf dem Eigelstein und die neu eröffnete Brauwelt in Kalk.

Laut Brauerei bezieht man sich bei dem Boykott-Entschluss auf den Bericht einer Menschenrechtsorganisation. „Amnesty International berichtet seit Jahren von katastrophalen Zuständen auf den Baustellen der WM-Stadien. Die WM wird buchstäblich auf dem Rücken von mehr als 6500 Toten ausgetragen, die seit dem Zuschlag für Katar auf den dortigen Baustellen unter den unmenschlichen Bedingungen gestorben sind“, so die Begründung.

In Köln hatten bereits mehrere Kneipen, darunter das „Chlodwig Eck“ oder die „Lotta“ ihren TV-Boykott öffentlich gemacht. Nun zieht also die erste Brauerei den Stecker für Katar.