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Kein Fassbier-VerkaufDieser Trick kann helfen – ziehen Kölsch-Brauereien jetzt mit?

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Wieder einmal bleiben Kölner Gastronomen auf ihren Kölsch-Fässern sitzen. Was soll mit dem Bier geschehen?

Köln – Der Lockdwon dauert an und die Öffnung der Gastronomie ist auch in Köln immer noch nicht absehbar. Dadurch bleiben Wirte weiterhin auf ihren gelagerten Bierfässern sitzen. Einige Brauereien haben deswegen das Mindesthaltbarkeitsdatum ihres Bieres verlängert.

  • Verlängerung Mindesthaltbarkeitsdatum von Fassbier
  • Kölner Brauereien sind sich einig
  • Zwei Kölsch-Marken gehen anderen Weg

Um das gelagerte Bier nicht entsorgen zu müssen, sind die Radeberger-Gruppe und die Warsteiner Brauerei bereits diesen Schritt gegangen und haben das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) um zwei Monate verlängert.

Verlängertes Mindesthaltbarkeitsdatum von Bier: Jetzt auch bei Kölsch?

Das stellt auch durchaus kein Problem dar. „Lebensmittel dürfen über das Mindesthaltbarkeitsdatum hinaus verkauft und dafür umetikettiert werden”, erklärt das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit.

Das Mindesthaltbarkeitsdatum sei auf keinen Fall ein Verfallsdatum, stellt auch Christian Kernen, Geschäftsführer des Kölner Brauerei-Verbandes, klar. Durch die konservierende Wirkung des Alkohols sei eine Verlängerung des MHD tatsächlich unbedenklich, erklärt ebenfalls die Gaffel Brauerei.

ChristianKerner

Christian Kerner ist Geschäftsführer des Kölner Brauerei-Verbandes.

Dennoch hat sich der Großteil der Kölner Brauereien dagegen entschieden. „Auch wenn das Bier durchaus noch trinkbar ist, kann vor allem das Aroma verloren gehen”, erklärt Kerner.

Kölner Gaffel-Brauerei verlängert Mindesthaltbarkeit nicht

Die falsche Lagerung, etwa bei Licht und Wärme, könne schnell dazu führen. Das komme zwar in der Regel nicht vor, sollte aber dennoch vorsorglich verhindert werden.

„Für uns hat die Qualität unserer Produkte allerhöchste Priorität, dazu zählt auch die Frische, die durch ein entsprechendes Mindesthaltbarkeitsdatum von uns garantiert wird”, betont Thomas Deloy, von der Privatbrauerei Gaffel. Deswegen werde das Unternehmen das MHD bereits ausgelieferter Fässer nicht nachträglich verlängern.

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Die Privatbrauerei Gaffel hat sich wie viele Kölsch-Brauereien dazu entschieden, das Mindesthaltbarkeitsdatum nicht zu verlängern.

Nach dem ersten Lockdown haben sich die Produktionspläne der Kölner Brauereien an die veränderte Bestellsituation angepasst, erklärt Kernen. Soweit es in Einzelfällen doch zu Überkapazitäten bei den Gastronomen kam, konnte das überschüssige Fassbier auch wieder zurückgegeben werden. „Die Menge, die weggeschüttet werden muss, ist sehr gering”, so Kerner.

Gilden- und Sion-Kölsch: Fassbier länger haltbar

Anders sieht es jedoch bei den Marken Gilden und Sion aus, die zur Radeberger-Gruppe gehören. „Nach Prüfung und Freigabe durch unsere Qualitätssicherung haben wir uns dazu entschieden, das Mindesthaltbarkeitsdatum unserer Fassbiere zu verlängern”, erklärt Vivien Stobernack, Sprecherin des Unternehmens.

Das normalerweise ausgewiesene MHD der Fassbiere sei auf sechs Monate festgelegt. Das des Flaschenbieres allerdings auf neun Monate. „Und das, obwohl ein Fass aus qualitativer Sicht das bessere Gebinde für die Aufbewahrung von Kölschbieren darstellt: Es ist luftdicht und schützt vor Lichteinfall”, so Stobernack weiter.

Politik will Kölner Brauereien während Corona unterstützen

In der Politik wird sich mittlerweile intensiver mit den Brauereien beschäftigt. Durch den vorhandenen Lebensmittel- und Getränkehandel seien sie von den Wirtschaftshilfen der Gastronomie ausgeschlossen. Die SPD im Landtag fordert, dies zu ändern. „Denn vor allem regional ausgerichtete und oft familiengeführte Mittelstandsbrauereien, wie sie gerade hier in Köln zahlreich vertreten sind, sind negativ betroffen”, erklärt der Kölner Landtagsabgeordnete Martin Börschel.