Kölner Kult-SängerTommy Engel: Durch Corona lüftet er ein emotionales Geheimnis

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Sein Leben hat sich durch Corona verändert: Tommy Engel (hier bei einem Auftritt 2018)

von Bastian Ebel (bas)

Köln – Eigentlich, möchte man meinen, wird so einem Mann nie langweilig. „Alles Quatsch. Corona stellt auch mein Leben auf den Kopf“, winkt Kölns Kult-Sänger Tommy Engel (71) beim EXPRESS-Besuch in seinem Haus ab.

Denn Corona macht es möglich, dass Engel jetzt jeden Tag „zur Arbeit“ geht und er seinem neuen Hobby frönt.

Tommy Engel: Kunst macht ihm den Kopf frei

Rauchen schadet. Das weiß Tommy Engel natürlich sehr genau. Aber der leidenschaftliche Zigarren-Raucher macht das Beste daraus – zum Beispiel einen Schrank. Wie bitte? Ja wirklich! Denn Tommy liebt nicht nur das Bootfahren, sein Motorrad oder das Singen: Er hat seine neue künstlerische Ader entdeckt.

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„Meine Werkstatt macht mir den Kopf frei“, sagt Tommy Engel.

So kommt es, dass sich in seinem akkurat aufgeräumten Atelier zum Beispiel ein Schrank nur aus Zigarrenkisten befindet. „Der soll für das Boot sein. Einen Schrank habe ich zum Beispiel fürs Bad gebaut. Dafür hab ich die Zedernholzkisten geschliffen, anschließen lasiert, verleimt und verschraubt. Damit bei Seegang nichts herausfallen kann, habe ich aus alten Holzbügeln jeweils eine Sperre gebaut. So bleibt alles an seinem Platz.“

Köln: Weihnachtsengel wird zur Kunst

Tommy Engel liebt die Tüftelei und die Kunst. Und hinter wirklich jedem seiner Werke steckt eine Geschichte aus seinem bewegten Leben. Als Beweis kramt er ein altes restauriertes Steuerrad, in Fachkreise auch Haspel genannt, hervor.

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Aus Zigarrenkisten baute Tommy Engel einen Schrank.

„Eigentlich ist sie für den Weihnachtsengel mit Marc Metzger: Diese ist rund 100 Jahre alte. Die Nummer war: Ich stehe als Kapitän am Ruder und Marc stellt seine blöden Fragen. Mal sehen, ob wir sie im nächsten Jahr verwenden werden. Ansonsten bekommt sie einen Ehrenplatz.“

Ein Engels-Museum gibt es bereits in Engelskirchen am Rande von Köln, aber der Besucher ist hier im „Museum Engel“ angekommen. Da wird aus einem großen Knochen eine Skipiste oder Tommy baut diverse Leuchttürme maßstabsgetreu nach. „Vielleicht mache ich mal eine kleine Ausstellung“, lacht er. Aber: Käuflich sind seine Sachen (noch) nicht.

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Kunst von Tommy Engel: Aus einem Knochen wurde eine Skipiste.

Eigentlich hat er die Liebe zum künstlerischen Tüfteln schon immer gehabt. Dass er sie neu entdeckt hat, ist natürlich Corona geschuldet. Es ist für Tommy Engel auch eine Weise, die Dinge um ihn herum zu verarbeiten.

Er sagt: „Wenn ich Zeit und Muße habe, konzentriere ich mich nur noch auf das, was ich gerade baue – alles andere kann ich dann komplett ausblenden. Ich lasse mich dann aber auch nicht stören.“

Dann muss EXPRESS aber auch schon wieder gehen. Denn Engel will weiter machen. Und das ist so kurz vor Weihnachten mit noch mehr Herzblut verbunden …