Abo

Tolle AktionKölner Schandfleck nicht wiederzuerkennen

Ein völlig verschmierter Schaukasten in der Kölner Innenstadt

So sahen die verwahrlosten Schaukästen in der Innenstadt lange aus.

Die Schmuddel-Vitrinen an der Straße Burgmauer sind Geschichte.

Sie boten lange ein Bild der Verwahrlosung, waren übersät mit Schmierereien und verschmutzt, bis sich der Künstler Thomas Otto Schneider der Schmuddel-Vitrinen an der Straße Burgmauer annahm.

Jetzt strahlen die aus den 1960er-Jahren stammenden drei Schaukästen in neuem Glanz und mit elektrischer Beleuchtung.

Die Schaukästen dienen jetzt als kleiner Ausstellungsraum in der Innenstadt. Den Anfang macht der Künstler und Fotograf Claus Dieter Geissler mit einer Hommage an einen Handwerkshammer, den er als Kind von seinem Vater geschenkt bekommen hatte und der ihm viel bedeutet.

Ein Mann steht mit einem Hammer vor Schaukästen.

Claus Dieter Geissler widmet die erste Ausstellung einer Hammer-Geschichte.

Geisslers Vater war Dekorateur und 1965 dekorierte er tatsächlich die drei Kästen an der Burgmauer – und nahm seinen damals 12-jährigen Sohn mit. „Als er die Vitrinen aufschloss, fand er einen Hammer darin, den wohl ein Handwerker vergessen hatte. Diesen Hammer hat er mir geschenkt“, erzählt Geissler. 60 Jahre später hat er nun Fotoarbeiten mit dem Hammer als Motiv in den Vitrinen ausgestellt.

Menschen betrachten Schaukästen an einer Wand.

Besucher betrachten die Premierenschau in den sanierten Vitrinen.

In den kommenden Monaten werden die „Heiligen Drei Kästen“ (H3K), wie Thomas Otto Schneider sie wegen ihrer Nähe zum Dom (und dem Schrein der Heiligen Drei Könige) nennt, von weiteren Künstlern wie Britta Ebermann (Scan Art, November), Feli & Pepita (Fotografie, Dezember) und Anke Trojan (Malerei, Januar) bespielt. Schneider weihte das Kölner Kunstkleinod mit Weihrauch ein.

Gegenüber EXPRESS.de teilte der Kölner mit: „Die Eröffnung war ein voller Erfolg, ein regelrechtes Happening.“ Schneider spielt mit dem Gedanken, einen Namenswettbewerb für die Treppe auszurufen, an der sich die Glasvitrinen befinden und die den Reiz des Ortes ausmachen. Komödienstiege etwa, wegen der Verbindung zur Komödienstraße oder auch Dreikönigstreppe oder auf gut kölsch: An dr Trepp.