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Tödlicher Unfall in Köln-ZollstockPapa mit rührendem Brief an kleinen Mads (†4)

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Der kleine Strahlemann Mads. Dieses Foto wurde zwei Stunden vor dem Unfall in Zollstock aufgenommen.

von Adnan Akyüz (aa)

Köln – Der Tod des eigenen Kindes ist wohl der größte Schmerz, den ein Mensch ertragen muss. Der tragische Verkehrsunfall am 9. April an einer Supermarkt-Einfahrt am Höninger Weg in Zollstock hat dem vierjährigen Mads aus dem Kölner Süden das Leben gekostet (hier lesen Sie mehr).

Auf dem Südfriedhof hat der kleine Panz in seinem Dinosaurier-Kostüm seine letzte Ruhe gefunden. Sein Vater (36) hat seinem kleinen „Superhelden“ geschrieben. Im EXPRESS sendet er seinem Mads einen Brief in den Himmel.

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Mads in seinem Dinosaurier-Kostüm

Fliegende Elefanten – Gedanken eines Vaters Für meinen Sohn Mads.

Mein geliebter kleiner Sonnenschein ist von uns gegangen. Was passiert ist, nein, wie es passiert ist, spielt keine Rolle. Denn er ist nicht mehr hier und das zerbricht mir das Herz.

Es ist mir wichtig, dass ihr alle Mads kennenlernt, denn er ist ein ganz besonderes Kind. Er ist nämlich mit Superkräften ausgestattet. Wie jeder andere Superheld hat auch er spezielle Fähigkeiten. Seine Fähigkeit ist es, mir und meiner Frau – sicher auch vielen anderen – ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern.

Dies beginnt schon morgens, wenn der Wecker klingelt. Nein, schon bevor der Wecker klingelt! Denn dann lässt er mit seinem breiten und frechen Grinsen das Schlafzimmer erstrahlen. Und damit nicht genug. Er kann uns sogar die schöne, warme, kuschelige Decke, wegziehen und mittels Gedankenkontrolle ein köstlich süßes Frühstück herzaubern.

Mit Gedankenkontrolle meine ich, dass er einen von uns dazu zwingt. Uns bleibt keine Wahl, seine Superkräfte sind einfach zu stark!

Damit nicht genug, baut er eine Zugstrecke, die vom Wohnzimmer bis ins Kinderzimmer reicht. Mads, der Zugführer! Papa und Mama werden dazu verdonnert, die Strecke mit Flüssen, Tieren, Brücken etc. zu vollenden. Aber was sollen wir machen. Der kleine Frechdachs hat nun mal Superkräfte.

Nebenbei kümmern wir uns um den Zoo, es darf nämlich kein einziges Tier ausbüchsen. In dem Zoo leben nämlich Giraffen, Löwen, Tiger, Pinguine, Elefanten, Nilpferde, Affen, Pandas und sogar Dinosaurier! Mads hat es tatsächlich geschafft, die Saurier vor dem Aussterben zu retten. So toll ist er!

Wie jeder andere Superheld, braucht auch Mads mal eine Pause. Und dann kuschelt und schmust er mit Mama und Papa und küsst seine kleine Schwester Tilda. Diese Kuscheleinlagen sind seine Superwaffen, denn egal wie hart der Tag ist, diese Schmuseeinheit lässt einen alles Schlimme vergessen.

Aber nicht nur uns, auch anderen Menschen bereitet er viel Freude und ich bin erstaunt darüber, wie viel man von so einem kleinen Kind lernen kann.

Es ist noch gar nicht so lange her, da sagte mir jemand folgende Worte: „Ich feier den Kleinen. Der tobt jetzt woanders und erlebt die tollsten Abenteuer. Das hört nie auf. Nie! Geschichten werden erzählt. Dann jetzt nicht hier." Aber seine Geschichte findet statt. Und sie ist glorreich!"

Eine dieser Geschichten durfte ich gestern Nacht hautnah miterleben. Mads zeigte mir einen Ort, der einem Ölgemälde glich und wunderschön aussah. Es war sehr warm und harmonisch. Ich traute meinen Augen kaum, denn was ich sah war einfach traumhaft. Fliegende Elefanten.

Es gibt bestimmt noch tausend andere Geschichten, die wir über dich erzählen werden. Wir lieben dich.

Es dauert noch eine Weile, bis wir selbst die lange Reise antreten.

Wer sich Mads‘ Startrampe ansehen möchte, kann dies selbstverständlich tun. Sie ist nicht allzu schwer zu finden. In der südlichen Ruhestätte, immer links halten, am Regenbogen und abschließend an der großen, weißen Muschel vorbei.

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Isabelle Lidke ist ehrenamtliche Fotografin für den Verein „Dein Sternenkind“.

Die Fotografin Isabelle Lidke (28) hat für Mads‘ Familie Spenden gesammelt, mit denen ein Teil der Grabkosten bezahlt wurde. Für die Organisation „Dein Sternenkind“ ist sie ehrenamtlich als Fotografin tätig. „Wir sind 600 ehrenamtliche Fotografen, die kostenlos für Familien Fotos ihrer verstorbenen Kinder machen. Das ist eine Art mit der Trauer umzugehen. Wir machen in der Regel das erste und letzte Bild der Kinder. Sie dienen den Familien als Andenken“, erklärt Isabelle Lidke. Sie hat auch das letzte Foto von Mads gemacht. Mads‘ Vater sagt: „Diese Menschen sind wirklich lieb und haben uns sehr geholfen und das machen sie noch immer.“