Corona-TodStück Frankreich in Kölner Veedel stirbt: Tränen-Aus für In-Lokal

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Im Kölner Agnesviertel war das Restaurant zweieinhalb Jahre eine beliebte Adresse. 

von Jan Wördenweber (jan)

Köln – Nicht nur bei Stammgästen, denen die traurige Nachricht als erstes offenbart wurde, flossen Tränen: Zweieinhalb Jahre haben Laurence Hebel und Peter Bock alles in ihr beliebtes Lokal investiert und gegeben. Das Délibon an der Sudermannstraße galt als kleines Stück Frankreich im Kölner Agnesviertel. Doch nun stirbt es den Corona-Tod. Die Betreiber mussten Insolvenzantrag stellen, wie sie jetzt auf ihrer Webseite mitteilten.

Bretonische Galettes, Crepes, Fischsuppe, Ratatouille, Sardinen oder gratinierte Jakobsmuscheln – wer in Köln zu zivilen Preisen einen Kurzurlaub in Frankreich machen wollte, war im Délibon genau richtig. 

Kölner Gastronomen: Offener Brief an Landesregierung von Armin Laschet

Laurence Hebel und Peter Bock haben bis zuletzt gekämpft. Unter anderem gehörten sie im März zu den Unterzeichnern eines offenen Briefes an die Landesregierung. „Während die Tage verstreichen, sind wir dabei unterzugehen. Wir haben keine Mittel mehr zur Verfügung, um unsere Existenz aufrecht zu erhalten und fühlen uns im Stich gelassen“, hieß es unter anderem darin.

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Ein Foto aus guten Tagen vor der Corona-Zeit: Peter Bock und Laurence Hebel vior zwei Jahren in ihrem Restaurant „Delibon“.

Nach der Wiedereröffnung habe es zwar gute Sommermonate gegeben. Doch trotz staatlicher Hilfen in Form von Soforthilfe und Kurzarbeitergeld sei es nicht gelungen, genügen Rücklagen zu bilden, um über den Herbst und Winter gekommen. 

„Klassischerweise sind diese Monate die herausforderndsten des Jahres, für die wir in den Vorjahren die Einnahmen aus dem Frühjahr/Sommer genutzt haben, um durchzukommen. Dieses Jahr fehlen eben jene Einnahmen wegen des zweimonatigen Lockdowns. Hinzu kommen die mit Corona verbundenen Schutzauflagen, die unter anderem die Zahl der Sitzplätze in unserem Lokal drastisch reduziert haben. Das bedeutet absehbar weniger Gäste und Einnahmen, weshalb wir einen Schlussstrich ziehen müssen“, teilten die Gastronomen mit.

Kölner Gastronomen: Zukünftig im Food Truck unterwegs

21 Mitarbeiter sind von der Insolvenz betroffen, für dessen Engagement und Solidarität sich die Betreiber bedanken.

Ganz verschwinden werden einige der Leckereien jedoch nicht. Auch wenn es nur ein kleiner Trost ist: Zukünftig werden Laurence Hebel und Peter Bock wieder mit ihrem Food Truck unterwegs sein.