Kölner TaxirufDer Krieg eskaliert: Drei Vorstände im Visier der Staatsanwaltschaft

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Es brennt in der Taxiruf-Zentrale am Bonner Wall. Dort ist ein harter Machtkampf ausgebrochen.

von Oliver Meyer (mey)

Köln – Der Taxiruf Köln – jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen drei Vorstandsmitglieder der Genossenschaft. Grund: der Verdacht der Untreue. Die drei amtierenden Vorstände mussten zur Vernehmung bei der Kripo, um sich dort zu erklären. Es ist der vorläufige Höhepunkt eines erbitterten Streits innerhalb des Kölner Taxirufs.

  • Kölner Taxiruf: Streit eskaliert weiter
  • Staatsanwaltschaft ermittelt in dem Fall
  • Schwere Vorwürfe gegen den Vorstand

Seit rund zwei Jahren tobt ein regelrechter Krieg zwischen den Taxiruf-Vorständen und dem Aufsichtsrat. Letzterer warf Vorstandschef Aleksandar Dragicevic vor, mit den Geldern der Genossenschaft nicht sonderlich sparsam umzugehen.

Taxiruf Köln: Schwere Vorwürfe gegen den Vorstand

Anders gesagt: Man warf dem Vorstand vor, dem Taxiruf schweren Schaden durch Misswirtschaft, unnötige Projekte und fragwürdige Entnahmen in wirtschaftliche Gefahr gebracht zu haben.

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Vorstandsboss Aleksandar Dragicevic im April 2020 in einem Taxi, dass den Hygiene-Vorschriften in Corona-Zeiten entspricht. Er wurde suspendiert.

Die Folge: Aleksandar Dragicevic wurde im August 2020 von seinen Aufgaben suspendiert. „Mein Büro wurde durchsucht, jedes Stück Papier umgedreht und ausgewertet. Doch sie haben nichts gefunden und ich bin weiterhin im Amt.“

Bilanz von Kölner Taxiruf wird durch Wirtschaftskanzlei überprüft

Schon sechs Verfahren vor dem Land- und Oberlandesgericht hätten seine Gegner verloren. Die Gegner: die noch drei vorhandenen Aufsichtsratsmitglieder, darunter Taxi-Legende Jürgen Päffgen.

Der hatte – nachdem die Bilanz des Taxirufs vorlag – eine erneute Prüfung durch eine Wirtschaftskanzlei beauftragt. Das alles blieb nicht ohne Wirbel. Denn Päffgen erhielt versteckte Drohungen, die ihn dazu zwangen, seine Ehefrau aus Sorge um ihre Sicherheit bei Freunden unterzubringen. Letztlich eskalierte die Situation immer weiter. Jetzt zeigte der Vorstand den Aufsichtsrat wegen Untreue an.

250.000 Euro unnötige Kosten? Streit um Taxiruf geht weiter

Aleksandar Dragicevic behauptet: „Der Aufsichtsrat hat durch Beauftragung einer sündhaften teuren Anwaltskanzlei Kosten von rund 250.000 Euro verursacht.“

Das Verfahren wurde inzwischen gegen den Aufsichtsrat eingestellt. Doch die Forderungen der Kanzlei bestehen weiterhin. Für einen Teilbetrag erwirkte sie jetzt einen Pfändungsbeschluss über rund 110.000 Euro.

Konto gesperrt? Dragicevic streitet Gerüchte vehement ab

Angeblich, so hieß es aus Insider-Kreisen, sei das Konto des Taxisrufs nun gesperrt. Doch das bestreitet Aleksandar Dragicevic. „Wir als Taxiruf sind weiter zahlungsfähig. Alles andere ist Unsinn.“

Dem Taxiruf sind 740 Unternehmer mit 1100 Taxen und 3000 Fahrern angeschlossen.