„Malte, hast du Bock?“Irre Reise: Kölner Student radelt bis nach Rumänien

Malte Weber vor dem Kölner Dom mit seinem Fahrrad.

Malte Weber vor dem Kölner Dom mit seinem Fahrrad. Am 1. Mai 2023 hat er seine Fahrradreise von Köln nach Rumänien angetreten. 

Raus aus der Komfortzone und rein ins Abenteuer: Mit seiner Fahrradreise nach Rumänien stellt sich der Kölner Werkstudent Malte Weber einer ganz besonderen Herausforderung. 

von Kerstin van Kan (kvk)

Fahrradfahren in Köln ist nicht ungewöhnlich – aber mit dem Fahrrad von Köln nach Rumänien zu radeln, das hört man nicht alle Tage. Doch genau das tut aktuell der Werkstudent Malte Weber aus Köln.

Insgesamt 1600 Kilometer muss er zurücklegen, bis er sein endgültiges Ziel erreicht hat: Rumänien. Doch die sportliche Idee ist nicht auf seinem Mist gewachsen.

Kölner Start-up begeistert Student für außergewöhnliche Fahrradreise

Die beiden Inhaber des Kölner Start-up-Unternehmens Airpaq, wo der 24-Jährige als Werkstudent tätig ist, hatten die Idee von einer grandiosen Entdeckungsreise mit dem Fahrrad. Hintergrund ist unter anderem die Produktion eines Rucksacks, der am Fahrrad befestigt werden kann. 

Malte Weber erklärt gegenüber EXPRESS.de: „Letztes Jahr hatten wir unsere Weihnachtsfeier in Rumänien, wo auch die Produktionsstätte von Airpaq ist. Die Gründer Adrian und Michael haben dann gefragt ‚Malte, hast du Bock bis nach Rumänien zu fahren?‘ – da war ich noch nicht so überzeugt von der Idee. Als normaler Mensch, der normal Fahrrad fährt, macht man das ja nicht.“

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Am 1. Mai ging es für Malte dann trotzdem mit dem Fahrrad los Richtung Rumänien. Startpunkt war seine jetzige Heimat Köln. Mittlerweile hat der 24-Jährige bereits einige Kilometer zurückgelegt und befindet sich aktuell in der Slowakei, kurz vor der Grenze zu Budapest.

Täglich radelt er ca. sieben bis neun Stunden und legt dabei 70 bis 100 Kilometer zurück. Und auch wenn Malte das Ziel noch nicht ganz erreicht hat, eins steht bereits jetzt fest: „Ich komme hier körperlich und mental an meine Grenzen“, gesteht er.

Auch seine Familie konnte es nicht so richtig glauben, dass sich Malte aufs Fahrrad setzt, um Tausende von Kilometern zu fahren: „Meine Familie hat nur gesagt: ‚Du bist bescheuert‘. Früher habe ich mit meiner Familie Radtouren gemacht und meine Mama hat mich daran erinnert, dass ich nach ein paar Kilometern nicht mehr weiterfahren wollte“, erzählt der Student.

Hier sehen Sie den Instagram-Beitrag von dem Kölner Start-up Airpaq:

Ohne jegliche sportliche Vorerfahrung, insbesondere was das Radfahren betrifft, ist der Student aus Köln also losgeradelt: „Meine Reifen sind zum Glück noch nicht kaputtgegangen, ich hab keine Ahnung wie man den wechselt. Ich weiß nur, wie man in die Pedalen tritt.“

Aber wofür das ganze? Das Start-up aus Köln erklärt, dass mit dieser ganz speziellen Reise unter anderem gezeigt werden soll, „dass man mit genügend Willenskraft alles erreichen kann – unabhängig von seiner Erfahrung.“

Außerdem soll Malte mit dieser Fahrradreise die neue Fahrradhalterung von Airpaq austesten und wie könnte das besser getestet werden als mit einer 1600 Kilometer weiten Fahrradreise.

Der Kölner Student sagt: „Es ist verdammt hart, man kann es sich nicht vorstellen, wie anstrengend es ist. Es gab Abende, wo ich geheult habe und dachte ‚scheiße‘.“ Aber ans Abbrechen denkt Malte nicht – „ich mache das ja auch für Airpaq und andere Sponsoren.“

Nach 1300 Kilometer: „Ich muss mich jeden Morgen zwingen“

Noch ca. 300 Kilometer hat der Journalismus und Unternehmenskommunikationsstudent vor sich, dann hat er endlich sein Ziel erreicht. Und auch nach knapp 1300 Kilometern ist er weiterhin davon überzeugt, dass es mit Willenskraft möglich ist, „aber ich muss mich jeden einzelnen Morgen irgendwie dazu überreden und zwingen, weiterzumachen“, so Malte.

Doch nicht nur die 1600 Kilometer machen ihm zu schaffen, auch herausfordernde Challenges, die der Student von unterschiedlichen Leuten gestellt bekommt, erschweren die Fahrradreise.

Dank Musiker Joey Kelly musste Malte Weber einen kompletten Tag mit Essen auskommen, ohne einen Cent dafür zu zahlen – und das hat erstaunlich gut funktioniert.

Der Rückweg von Rumänien nach Köln wird bequemer

Eine Bäckerei hat ihm Brot und Brötchen zur Verfügung gestellt und das für umme: „Die Bäckerei fand die Aktion witzig. Ich war dann den Tag über versorgt, ich hab aber auch Gras probiert, essen Kühe ja auch. Hab das gegessen, was mir über den Weg kam.“

Wenn er in ein paar Tagen in Rumänien angekommen ist, geht es für Malte aber nicht auf zwei Rädern zurück nach Köln, sondern mit dem Flugzeug: „Da gönne ich mir mal den Luxus und steige in den Flieger“, freut sich Malte.