Studie tut wehOhrfeige für Köln: Neues Städte-Ranking zeigt klare Problemfelder auf

Menschen posieren bei Nacht vor dem Kölner Dom und der Hohenzollernbrücke am Rheinboulevard in Deutz.

In einem neuen Städteranking zur wirtschaftlichen und sozialen Lage deutscher Großstädte steht Köln nicht sonderlich gut da. Das Symbolbild ist am 4. Juni 2022 aufgenommen worden.

Ein frisch veröffentlichte Studie zur wirtschaftlichen und sozialen Situation in deutschen Städten zeigt: In Köln läuft nicht alles rund. Die Stadt Leverkusen hingegen mausert sich.

Köln rühmt sich als Start-up-Hauptstadt, doch laut einer Studie zur wirtschaftlichen und sozialen Lage ist die Domstadt klar auf dem absteigenden Ast!

Oberhausen, Herne, Duisburg und Gelsenkirchen sind in dieser Studie die Schlusslichter unter den großen deutschen Städten. Köln sackte von Platz 27 im Vorjahr auf 30 ab, wie aus dem am Donnerstag (10. November 2022) veröffentlichten Ranking von „IW Consult“ im Auftrag des Internet-Portals „Immoscout24“ und der „Wirtschaftswoche“ hervorgeht.

Köln und Berlin mit „teilweise dysfunktionaler Stadtverwaltung“

„Köln und Berlin (Platz 42) eint vor allem die teilweise dysfunktionale Stadtverwaltung, die sich unter anderem in dem auffällig hohen Krankenstand im öffentlichen Dienst widerspiegelt“, hieß es. In die Bewertung flossen Aspekte aus den Bereichen Arbeitsmarkt, Wirtschaftsstruktur, Lebensqualität und Immobilienmarkt ein.

Mainz gilt den Angaben zufolge als die dynamischste deutsche Großstadt. Hierbei spiele der Erfolg des in der Landeshauptstadt ansässigen Corona-Impfstoffherstellers Biontech eine entscheidende Rolle, denn das Unternehmen zahle deutlich mehr Gewerbesteuer.

Beim sogenannten Dynamikranking, das die Veränderung von 36 Indikatoren der genannten Bereiche in einem Zeitraum von fünf Jahren analysiert, schaffte es Leverkusen in die Top Ten: auf Rang 7 (nach 14). Im Gesamtranking stieg die Stadt von Platz 29 auf 24.

„Die Entwicklungsperspektiven für das Ruhrgebiet sind aussichtsreich, da sich neue Chancen für einen Strukturwandel aus der digitalen und ökologischen Transformation ergeben“, hieß es dazu. Mit einem Forschungsschwerpunkt zu Dekarbonisierung, dem Zentrum für IT-Sicherheit in Bochum sowie vielen IT-Studienangeboten entwickle sich der größte Ballungsraum Deutschlands zum Großteil positiv. Bei Nachhaltigkeitsaspekten in den Bereichen Ökologie, Ökonomie und Soziales wiederum sehe es in manchen Ruhrgebietsstädten mau aus.

Verglichen wurden 71 kreisfreie Städte mit mehr als 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern. Kaiserslautern, das inzwischen knapp unterhalb dieser Schwelle liege, sei wegen der Vergleichbarkeit und Kontinuität zum Vorjahr zu den Großstädten gezählt worden. (dpa)