Neue Unterkunft für GeflüchteteNeben Angelverein: Stadt plant Container an Kölner See

Am Fühlinger See tummeln sich zahlreiche Menschen im Wasser, auf der Uferwiese und einem Steg.

Der Fühlinger See ist ein beliebtes Ziel (hier ein Foto vom 16. Juni 2021). Auf einem der dortigen Parkplätze will die Stadt Köln im Oktober 2023 Container für Geflüchtete aufstellen lassen. 

Geflüchtete ziehen bald an den Fühlinger See. Auf einem der dortigen Parkplätze sollen schon bald Wohncontainer stehen. 

von Iris Klingelhöfer (iri)

Aktuell sind in Köln rund 11.200 geflüchtete Menschen untergebracht – doch die Zahl steigt. Daher wird die Stadt eine neue Unterkunft für Geflüchtete errichten. 

Wie sie am Montag (25. September 2023) bekannt gab, werden in Kürze Container am Fühlinger See aufgestellt. In der Nähe befindet sich das Vereinsheim der „Angelsportgruppe Ford e. V.“. 

Neue Unterkunft für Geflüchtete in Köln am Fühlinger See

Demnach sollen an dem Containerstandort auf dem See-Parkplatz P5 (Merianstraße) bis zu 400 Personen Platz finden. Die Aufbauarbeiten sollen Anfang Oktober beginnen. 

Für die Arbeiten werden ungefähr acht Wochen eingeplant – „sodass eine Inbetriebnahme noch im laufenden Jahr realistisch ist“, heißt es seitens der Stadt. Das Vereinsheim der Angelsportgruppe bliebe durchgängig erreichbar.

„Die Zuwanderungszahlen in Köln steigen. Zusätzlich zu den Menschen, die direkt Köln aufsuchen und nicht weiterreisen, erfolgen wieder Landeszuweisungen an die Stadt, nachdem aufgrund der hohen Aufnahmen in anderen Kommunen die Kölner Erfüllungsquote unter 100 Prozent gesunken ist“, erklärt eine Mitarbeiterin vom städtischen Presseamt. 

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Die Zahl der unerlaubt eingereisten Personen steige besonders stark und schnell an, so die Stadtmitarbeiterin weiter. Zudem würden Geflüchtete aus der Ukraine, die zuvor privat untergekommen waren, Unterkünfte suchen.

Die Verwaltung sei fortwährend aktiv, weitere Unterbringungsressourcen für Geflüchtete durch Aufstellen von Wohncontainern, Aufstockung von bestehenden mobilen Einheiten, Anmietung von Beherbergungsbetrieben und Verdichtung von Belegung zu schaffen.

Stadt Köln: Fast keine Reserveplätze mehr für Geflüchtete

„Verwaltung, Träger und Ehrenamtliche leisten Herausragendes bei der Versorgung geflüchteter Menschen. Unsere Unterbringungskapazitäten sind aber nahezu ausgeschöpft“, sagt Dr. Harald Rau, Beigeordneter für Soziales, Gesundheit und Wohnen der Stadt Köln.

Dass man fast keine Reserveplätze mehr habe und die kalte Jahreszeit, in der erfahrungsgemäß die höchsten Zuwanderungen stattfinden, noch komme, sei beunruhigend. Rau: „Wir wollen Unterkünfte schaffen und betreiben, die menschenwürdig sind und Schutz bieten. Dafür brauchen wir auch dringend Unterstützung von Bund und Land.“

Als klare Erwartungen Kölns nennt er: eine gerechte Verteilung und die vollständige Erstattung der Kosten der Unterbringung und Integration von Geflüchteten sowie für die Vorhaltung von vorsorglich aufgebauten Unterkünften.