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Schul-Zoff in KölnErst vor Kurzem errichtet – Stadt nimmt Kindern Spielplatz wieder weg

Klettergerüst der GGS Unter Birken ist eingezäunt.

Tristes Bild: Das Spielgerät auf dem Schulhof der Porzer Grundschule Unter Birken ist bereits gesperrt und wird abgebaut.

Lange mussten die Schülerinnen und Schüler in der Porzer Grundschule Unter Birken auf ihr neues Klettergerüst warten. Wenige Monate später wird es schon wieder abgebaut – die Kinder und Eltern sind sauer.

von Philipp Meckert (pm)

Sie haben beim Amt für Schulentwicklung protestiert, sie haben sich an Oberbürgermeisterin Reker gewandt, sie haben bei der Polizei für Mittwoch (13. März 2024) eine Demonstration angemeldet. Doch alle Bitten der Eltern blieben bei der Stadt unerhört.

Der Abbau des Kletterturms, der so viele Kinder der Grundschule Unter Birken in den Pausen glücklich machte, hat begonnen. Dabei wurde das Spielgerät erst vor Kurzem errichtet – für Zehntausende Euro!

Klettergerüst in Kölner Grundschule wieder abgebaut – Ärger bei Eltern und Kindern

Fotografin Tatiana Kurda, Mutter eines neunjährigen Sohnes der Gemeinschaftsgrundschule, berichtet EXPRESS.de von einem „großen Bedauern“, das viele Eltern und natürlich die Pänz erfasst habe: „Dieses Spielgerät stand zunächst seit etwa eineinhalb Jahren als Baustelle auf dem Schulhof. Erst im August vergangenen Jahres wurde das Klettergerüst fertiggestellt. Wir haben gehört, dass die Anschaffung und Installation die Stadt Köln zwischen 70.000 und 100.000 Euro gekostet haben soll. Und jetzt wird alles schon wieder abgebaut.“

Auf dem Pausenhof gab es also früher erst gähnende Leere, gefolgt von jahrelanger Vorfreude beim Blick auf die Baustelle. Dann hieß es Start frei zum Klettern und Toben – und nun kam für die Kleinen nach nicht einmal neun Monaten das abrupte Aus – samt Spielverbot, Absperrgittern, Demontage.

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Den Grund für den Ärger hat sich die Stadt selbst zuzuschreiben: Plätze für Schulkinder sind in Köln weiterhin Mangelware. Die Zahl der Pänz ist gestiegen, Gebäude sind zu klein, die Verwaltung greift zu „Akutmaßnahmen“. Sprich Container – oder Modulbauten. Auch bei der GGS Unter Birken (244 Schüler, 15 Lehrer) ist das der Fall.

Kampflos aufgeben wollen die Eltern aber nicht: „Aus unserer Sicht stellt der Abbau des Spielgeräts nicht nur eine erhebliche Verschwendung von Steuergeldern dar, sondern bedeutet auch, dass unsere Kinder erneut auf einen wesentlichen Teil ihres Außenbereichs verzichten müssen“, so Kurda. „Wir fragen uns, ob alle Alternativen ausreichend in Betracht gezogen wurden, etwa die Container auf einer angrenzenden Wiese zu platzieren.“

Tatiana Kurda schaut in die Kamera.

Mutter Tatiana Kurda kämpft wie weitere Eltern für den Kletterturm auf dem Pausenhof.

Zudem erwarten die Eltern, dass die Stadt einen Plan hat, wie die Grundschüler künftig ihre Pausen spielerisch und pädagogisch sinnvoll nutzen können.

Stadt Köln erklärt den Abbau von Klettergerüst in Kölner Grundschule

Auch wenn die Stadt jetzt durch den Abbau Fakten schafft – an der geplanten Demonstration will Kurda festhalten. 15 Uhr werden Eltern und Sympathisanten am Mittwoch ihrem Unmut Luft machen. „Die Stadt reagiert nicht auf unsere Sorgen, bietet keine Alternativen an und baut den Kletterturm schneller ab als angekündigt war. Wir fühlen uns wirklich vor den Kopf gestoßen.“

Auch Esther Kastner, ebenfalls Mutter eines Sohnes in der dritten Klasse, wird heute in der Schulstraße demonstrieren: „Die Kinder, die in der Schule selbst geschriebene und gemalte Plakate aufgehängt haben, wurden belehrt, dies sei strafbar und das Verteilen von Flyern sei verboten. Hier wird gelebte Demokratie im Keim erstickt.“

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Und: „Ich finde es sehr wichtig, dass die Kinder ihrem Bewegungsdrang in der Pause nachkommen können und auch ausreichend Platz zur Verfügung steht. Davon kann nun keine Rede mehr sein.“

Klettergerüst der GGS Unter Birken im Sonnenschein.

Das Klettergerüst war für die Schülerinnen und Schüler der GGS Unter Birken die Attraktion auf dem Pausenhof.

Kastner berichtet, dass sie sich an die Bezirksbürgermeisterin Sabine Stiller (SPD) gewandt habe – erfolglos. „Die Informationspolitik der Stadt geht gegen null.“

EXPRESS.de bat die Stadt um Stellungnahme. Sprecher Robert Baumanns: „Leider muss das Klettergerüst in den kommenden Tagen abgebaut werden – der Platz wird benötigt, um zum kommenden Schuljahr in Porz dringend benötigte wohnortnahe neue Grundschulplätze in Modulbauweise zu schaffen.“ Das Klettergerüst soll „schnellstmöglich“ wieder aufgestellt werden. Über den Stand der Planungen will die Stadt Köln die Schulleitung heute informieren.