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Heftige BotschaftSkandal-Poster in der Altstadt: Kölner Promi ist der Adressat

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Das Poster hing am Samstag (3. April) in einer Werbevitrine auf der Marspfortengasse. Später wurde es entfernt.

von Piet van Riesenbeck (pvr)

Köln – Das will man beim Bummeln nicht unbedingt sehen! In der Kölner City ist ein anstößiges Poster aufgetaucht, das auch Samstag (3. April) noch an Ort und Stelle hing. Es dürfte sich an das Erzbistum Köln und Kardinal Rainer Maria Woelki (64) richten, die nach dem Skandal um Missbrauchsfälle bei der Katholischen Kirche weiterhin nicht zur Ruhe kommen.

  • Skandal-Poster in Kölner Altstadt aufgetaucht
  • Unbekannte knackten Werbevitrine
  • Poster prangert offenbar Missbrauch in der Katholischen Kirche an

Unbekannte knackten offenbar die Werbevitrine auf der Marspfortengasse Ecke Obermarspforten und überklebten die Werbeanzeige.

Klare Message: Skandal-Poster prangert Missbrauch an

Das Poster, das sie dort mit Panzertape befestigten, zeigt einen in schwarz gekleideten katholischen Priester zusammen mit einem Kind. Die Anordnung der Personen lässt wenig Spielraum für Interpretationen: Das Kind scheint den Mann oral zu befriedigen. 

Vor allem vor dem Hintergrund der aktuellen Nachrichtenlage zur Katholischen Kirche ist der Anlass klar: Kardinal Woelki hatte im März ein Gutachten veröffentlicht, das klare Pflichtverletzungen von Amtsträgern des Bistums bei der Aufklärung von Missbrauchsfällen offenbarte. Darauf spielt die Poster-Aktion wohl an.

Skandal-Poster in der Kölner Altstadt aufgetaucht

Wie reagieren Fußgänger, die vorbeikommen? EXPRESS fragte nach und hörte sehr unterschiedliche Emotionen auf den Aushang. 

„Das ist auf jeden Fall eine deutliche Botschaft", sagt etwa Passantin Petra trocken. „Ob man die jetzt auf diese Art in die Öffentlichkeit bringen muss? Schwierig ...”

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Das Poster, das am 3. April 2021 in der Kölner Altstadt auftauchte, zeigt einen Priester und ein kleines Kind.

Jan Gurny, ein weiterer Passant, begrüßt die Aktion: „Man sollte das da hängenlassen – als Warnung vor den Herren in schwarz.”

„Unmöglich!”: Passanten empört von Priester-Poster

„Unmöglich, sowas!", empört sich dagegen Lorenz, der in der Nachbarschaft arbeitet. „Ich bin Katholik, habe mit der Kirche nichts mehr zu tun. Aber das muss nicht sein. Hier laufen doch Kinder rum.”

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Das Poster hing am 3. April 2021 in unmittelbarer Nähe des Kölner Doms in der Altstadt.

Das fanden offensichtlich auch andere. EXPRESS erfuhr am frühen Samstagnachmittag vom Störungsdienst der Firma WallDecaux: „Es ist bereits jemand unterwegs, um das zu entfernen.” Ein Anrufer hatte sich darüber beschwert. Die Firma, nicht etwa die Stadt Köln, ist für die Werbetafeln zuständig.

Wie die Aktivisten den Behälter öffnen können, ist noch nicht erkennbar. „Man benötigt eigentlich einen speziellen Schlüssel. Den haben nur wir”, erklärte ein Mitarbeiter des Störungsdienstes.

Adbusting: Werbevitrine in Köln für Botschaft geknackt

Werbevitrinen im öffentlichen Raum werden immer wieder für Protestaktionen genutzt. „Adbusting” (frei übersetzt: Sprengen von Anzeigen) nennt sich diese Form des Protestes.

Häufig stehen bekannte Künstler-Gruppen hinter diesen Kampagnen. Diese hinterlassen dann in der Regel auch mehr oder weniger deutlich ihre Signatur.

Die Poster-Botschaft in der Altstadt enthielt jedoch keinerlei Hinweis auf einen Absender. Einzig der Adressat ist klar.