Rein in den Rhein trotz Badeverbot! Für 4000 Sportlerinnen und Sportler fiel in Köln eine absolute Ausnahme-Regel. Sie verwandelten die Stadt in eine riesige Sport-Arena.
Doch kein Verbot?Tausende schwimmen im Rhein – mit Erlaubnis

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Teilnehmer des Triathlon schwimmen im Rhein.
07.09.2025, 20:22
Startschuss um 8 Uhr morgens! Am Sonntag (7. September 2025) verwandelte sich Köln in ein Paradies für Ausdauersport-Fans. Neoprenanzüge, Rennräder, Laufschuhe – wohin man auch blickte. Rund 4000 Sportlerinnen und Sportler stürzten sich in das Abenteuer Triathlon, acht Prozent mehr als im Vorjahr.
Ihr Ziel: der Tanzbrunnen. Aber der Weg dorthin war eine krasse Herausforderung. Ein Teilnehmer, Leon, brachte es auf den Punkt: Es geht darum, „an die eigenen Grenzen und darüber hinaus zu gehen“, sagte der dem „Kölner Stadt-Anzeiger“.
Besonders brisant: das Schwimmen im Rhein! Erst kürzlich hatte der Stadtrat ein strenges Badeverbot erlassen. Doch für dieses Mega-Event gab es eine Ausnahme. Die Athletinnen und Athleten durften sich für 1,4 bis 2,6 Kilometer in die Fluten stürzen. Ein riesiges Aufgebot an Sicherheit sorgte dafür, dass alles glattlief: DLRG-Boote, die Wasserschutzpolizei und rund 20 Kanuten und Kanutinnen sicherten die Strecke. Veranstalter-Sprecher Jan Broniecki zog ein positives Fazit: „Es gab keinerlei Probleme“.
Und die Kölnerinnen und Kölner? Die feierten eine riesige Party am Streckenrand! Tausende Fans feuerten die Teilnehmer und Teilnehmerinnen mit Trillerpfeifen, lauten Rufen und selbstgebastelten Schildern an. „Ich finde es beeindruckend, was die Triathleten hier abreißen“, schwärmte Zuschauer Julian Hömmers. „Deshalb haben sie das Anfeuern verdient.“ Mit Bollerwagen, Bier und kölscher Musik aus den Boxen wurde der Sonntag zur kölschen Sport-Fiesta.
Die Anspannung vor dem Start war greifbar. Sportstudent Tim gab sich vor der Olympischen Distanz cool: „Ich bin optimistisch. Unter zweieinhalb Stunden ist locker drin“, verkündete er – und das, obwohl er noch nie einen kompletten Triathlon absolviert hat! Ganz anders sah es bei Dennis aus Bonn aus. Nach einem Jahr mit 10 bis 14 Trainingsstunden pro Woche zitterte er vor allem vor dem Laufen: „Das Schwierigste zum Schluss“, stöhnte er. Sein einziges Ziel: Ankommen!
Ein Sportfest, das alle verbindet! Egal ob jung oder alt, Mann oder Frau, von hier oder weit her. Während die meisten aus NRW kamen, reisten auch Sportlerinnen und Sportler aus den Niederlanden, Frankreich und Spanien an. Der absolute Hammer: Der älteste Teilnehmer war stolze 82 Jahre alt und rockte die Sprint-Distanz!
Gänsehaut-Moment im Ziel am Tanzbrunnen! Nach unglaublichen 3:06:01 Stunden kam Thomas Ott als Erster der Mitteldistanz an. Erleichterung, Stolz und totale Erschöpfung zeichneten die Gesichter aller, die es geschafft hatten. Teilnehmer Andreas brachte das Gefühl auf den Punkt: „Ich fühle mich hundemüde und pudelwohl“. Sein Fazit: „Genau dafür tun wir uns diesen Wahnsinn doch an.“
Zur Siegerin auf der Mitteldistanz krönte sich Bianca Bogen (3:27:37). Auf der Olympischen Distanz triumphierten Kenneth Warmuth (1:51:09) und Hannah Baysal (2:08:40). Die Sprintdistanz ging an Mike Heuschling (1:01:28) und Anna Brehler (1:09:20). (red)