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Kripo ermitteltMitten in Köln: Berühmte Schwanen-Mama bestialisch ermordet

MediaPark Helena tot auf Insel 4. Juni 2020

Das traurige Ende eines langen Lebens in Köln: Der Schwan ist tot.

Köln – Ein Tierhasser klettert über den Zaun zum See, jagt einer Schwanenmutter eine Kugel in den Hals, holt ihre Eier aus dem Nest und klatscht sie gegen das Brückengeländer!

Ein unfassbares Drama sorgt mitten in Köln für Entsetzen. Helena, der stolze und bekannte Wasservogel vom Mediapark, der seit 18 Jahren Anmut und Schönheit verbreitete, vielfach fotografiert und gefilmt, wurde ermordet.

So wie manche Menschen ihr Leben für ihren Hund, ihre Katze oder ihr Pferd aufopfern, so liebevoll und fürsorglich kümmerte sich eine Hand voll Menschen um das Schwanenpaar in der City: Anwohnerin Aleke Schücking füttert ihre Lieblinge schon seit 18 Jahren und hält die kleine City-Oase sauber.

Hier lesen Sie mehr: Wie die Killer-Gänse an den Kölner Weihern heimische Tiere vertreiben und töten

Roman Krusen und seine Lebensgefährtin Roxana Zablocki kommen seit 2019 aus Düsseldorf, um den Schwänen nahe zu sein: „Es war Liebe auf den ersten Blick. Der Schwan ist das ultimative Zeichen von Treue und Romantik. Wenn Schwäne die Flügel öffnen, sehen sie aus wie Engel“, sagt Krusen bewegt.

Roxana Zablocki gab den Schwänen auch die Namen: Demetrius und Helena – benannt nach einem Liebespaar aus dem Sommernachtstraum von William Shakespeare (1564 – 1616).

Als die Tierfreunde das Attentat auf Helena realisierten, zog ihnen der Schock den Boden unter den Füßen weg. „Wir konnten es nicht fassen. Wer macht sowas? Sofort erstatteten wir Anzeige bei der Polizei wegen Tierquälerei und Wilderei“, so Schücking.

Tierquälerei im Mediapark: Kripo Köln ermittelt

Zehn Tage kämpfte die Leverkusener Tierärztin Dr. Fluck engagiert um das Leben des Schwans und entfernte das Projektil am Hals. Doch die Folgeschäden waren zu schwer.

Helena konnte nicht mehr laufen, nicht mehr schlucken und sollte die letzten Stunden auf ihrer kleinen Insel verbringen - mit ihrem geliebten Demetrius und den Menschen, die sie seit Jahren begleiteten.

„Wir wateten in Anglerhosen zur Insel und wechselten uns bei der Wache immer wieder ab. Helena haben wir ans Ufer gelegt, damit Demetrius sie sehen kann“, sagt Schücking unter Tränen.

„Da kam er angeschwommen und führte einen Liebestanz auf. Er hat mit seinem Hals ein halbes Herz geformt, ganz tiefe Laute gemacht und sich so von ihr verabschiedet. Da haben wir alle geheult. Es war so traurig.“

Ein Handy-Video vom letzten Liebestanz des Schwanes für die sterbende Gefährtin sehen Sie hier.

In ihrem Nest, wo die Schwanen-Mutter seit Mitte der 90er jedes Jahr sieben bis acht Küken zur Welt brachte, ist sie dann in den Morgenstunden gestorben.

Mediapark in Köln: 20.000 Quadratmeter Idylle in der City

„Dieser Gewaltakt hat uns enorm deprimiert und ist kaum zu verkraften“, sagt auch Tierfreundin Antje Rosenthal. „Viele Hochzeitspaare ließen sich auf der Brücke mit den Schwänen im Hintergrund fotografieren. Das ist alles vorbei.“ Jetzt zieht Demetrius alleine seine Kreise durch den See. Doch Kölns Schwanenfreunde passen weiter auf ihn auf.

Wer die 20.000 Quadratmeter große Idylle in der City noch nicht so gut kennt: 1990 war Spatenstich für den Mediapark, 1993 wurde der See künstlich angelegt. Im bis zu drei Meter tiefen Wasser sind Karpfen, Rotaugen und Zander zuhause, drumherum Wasservögel sowie Scharen an Kanada-Gänsen.

Schwan Demetrius lebt dort seit mehr als 20 Jahren. Er kam mit dem Cabrio. Eine Anwohnerin entdeckte den Jungschwan auf dem Rücksitz ihres Autos und setzte ihn ins Wasser.