Köln – Die Baustelle nahm mehr Zeit als geplant in Anspruch, Lärm und Staubwolken machten den Anwohnern zu schaffen. Doch jetzt ist das Gröbste geschafft: Das ehemalige Gebäude des Rautenstrauch-Joest-Museums am Kölner Ubierring wird zu einer Schule, zumindest übergangsweise.

Köln: Ehemaliges Rautenstrauch-Joest-Museum wird Schulgebäude

Wie die Stadt Köln am Dienstag (15. Dezember) mitteilte, ging die Schlüsselübergabe am Montag über die Bühne. Die Oberstufe der Integrierten Gesamtschule Innenstadt (Igis) wird den Bau nach den Winterferien als neue Heimat nutzen, bis der Neubau am Severinswall fertig. Das soll nach aktuellen Planungen zum Schuljahr 2022/23 der Fall sein.

Und auch die Anwohner können aufatmen: Der erste, lärmintensive Bauabschnitt ist abgeschlossen. Der zweite, deutlich leisere kann beginnen und sogar während des laufenden Schulbetriebs gelingen. Fertigstellung: wohl schon im ersten Quartal 2021.

Rautenstrauch-Joest-Museum seit 2008 am Neumarkt in Köln

Das 1904 bis 1906 von Erwin Crones errichtete Rautenstrauch-Joest-Museum am Ubierring, dessen Haupttrakt im Zweiten Weltkrieg weitgehend intakt blieb, wurde nach dem Zweiten Weltkrieg zeitweise als Spielstätte der Kammerspiele Köln genutzt. 1967 feierte das Rautenstrauch-Joest-Museum in dem Bau seine Wiedereröffnung. Seit 2008 hat das Museum seine Heimat im Kulturzentrum am Neumarkt.

Der historische Bau am Ubierring musste kernsaniert werden. „Baulich wurde das denkmalgeschützte Haus auf den neuesten Stand der Gebäudetechnik gebracht”, heißt es von der Stadt Köln. Brandschutz, Lüftungsanlage und Mediennutzung seien hochmodern, auch die erste von später zwei Turnhallen im Inneren des Gebäudes ist bereits voll nutzbar.

Museum in Köln: Bau-Fortschritt setzt weitere Projekte in Gang

Der Fortschritt am Ubierring, der laut Stadt 240 Schulplätze sichert, setzt obendrein weitere Maßnahmen in Gang. Der bisherige Standort der Igis-Oberstufe an der Frankstraße als auch das zwischenzeitlich genutzte Gebäude in der Dagobertstraße können nun saniert werden.

Wie die Stadt weiter mitteilte, seien bei der Kernsanierung ingesamt sieben große Kunstwerke (je 680 bis 750 Kilogramm), „Sgraffitis”, zum Vorschein gekommen, die in der Vergangenheit in die Fassade eingemauert wurden. Dabei wurden sie jedoch so gut geschützt, dass sie fast ohne Rückstände gesichert werden konnten.

Diplom-Restaurator Thomas Lehmkuhl, der als externer Sachverständiger der Stadt Köln in das Projekt integriert war, hat die Kunstwerke gesichert, einige von ihnen sollen im Gebäude öffentlich sichtbar sein und baulich integriert werden.  (tw)