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AdipositasDrastischer Schritt: Kölner Youtuberin hat Lebens-Entscheidung getroffen

Köln – „Man wird oft als undiszipliniert und faul wahrgenommen – dabei vergessen viele, dass ich das für meine Gesundheit mache.”

Die Kölner Youtuberin Vanessa Nicole (23) leidet seit Jahren unter starkem Übergewicht. Nach einer langen Diät-Historie und ihrem bislang unerfüllten Kinderwunsch, hat sie sich dazu entschieden, eine Magenoperation durchführen zu lassen.

Kölner Youtuberin entscheidet sich zu Schlauchmagen-Operation

Den Entschluss teilt sie mit ihren Followern ganz offen bei YouTube und Instagram. Für ihre Pläne erhält sie großen Zuspruch, dennoch erreichen sie auch viele negative Kommentare – denn bislang hatte sie vor allem versucht, auf „natürlichem” Wege, durch regelmäßigen Sport und bewusste Ernährung, Gewicht zu verlieren.

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Die Operation erscheint einigen jetzt als bequeme Alternative. „Ich hatte damit gerechnet, aber so ganz verstehen kann ich es nicht. Wenn man merkt, jemand schafft es nicht alleine, dann sollte es kein Verbrechen sein, sich Hilfe zu holen.”

Adipositas ist in Deutschland gefährliche Volkskrankheit

Chefarzt Dr. Karl Rheinwalt vom St. Franziskus Hospital verspricht diese Hilfe. Die Kölner Klinik ist eine von nur fünf Exzellenzcentren für Adipositas-Chirurgie in Deutschland. Rheinwalt kennt sich mit Übergewicht aus und weiß um das Tabuthema Magenverkleinerung.

„Die Operation zählt bei vielen als Versagen und Betroffene werden leider oft als faul stigmatisiert. Adipositas ist eine der schlimmsten chronischen Erkrankungen, die es gibt. Fast zwei Drittel der Erwachsenen in Deutschland sind übergewichtig. Fast ein Viertel sind adipös, also krankhaft übergewichtig, und trotzdem wird die Krankheit von vielen nicht ernstgenommen”, erzählt er.

Unwiderruflicher Eingriff: Schlauchmagen-Operation gegen Adipositas

Dabei entsteht Übergewicht oftmals nicht nur durch ein ungesundes Essverhalten, es kann auch genetische Hintergründe haben, die auch nach einer Operation zu eingeschränkten Erfolgen führen können.

So wie Vanessa entscheiden sich viele Patienten für eine Schlauchmagen-Operation. Bei der Behandlung werden 90 Prozent des Magens entfernt und das Magenvolumen langfristig verkleinert.

Adipositas-OP verspricht durchschnittlich 70 Prozent Gewichtsverlust

Nach dem Eingriff nehmen die Patienten in den ersten vier Wochen überwiegend flüssige und breiige Nahrung zu sich. „Danach können sie wieder normal essen. Die Portions-Größe beschränkt sich dann meistens auf Untertassengröße”, erklärt Rheinwalt. Nach ein paar Monaten reguliert sich die Nahrungsmenge auf Frühstücksteller-Größe.

Durch die Operation verlieren Betroffene innerhalb der nächsten zwei Jahre durchschnittlich 70 Prozent ihres Übergewichts.

Nachsorge bei Adipositas-Operation verlangt viel Disziplin von Patienten

Ein langfristiger Erfolg, der aber nur durch kontinuierliche Disziplin eingehalten werden kann. „Die Operation ist lediglich eine Behandlung, keine Heilung. Je besser die Patienten mitarbeiten, desto größer ist der Abnehm-Erfolg auf Dauer”, so Rheinwalt.

Außerdem erwartet die Betroffenen eine lebenslange Nachsorge, die sich auch auf die Lebensqualität auswirken kann. Ernährungsumstellung, Bewegungssteigerung und die tägliche Einnahme von Mineralstoffen und Vitaminpräparaten sind ein Muss.

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Hinzu kommen jährliche Check-Up-Untersuchungen. Laut Rheinwalt ist die Nachsorge mit der einer Transplantation-Operation vergleichbar.

Krankenkassen haben strenge Vorgaben für Adipositas-Operation

Vanessa weiß, worauf sie sich eingelassen hat und sagt: „Ich bin an einem Punkt angekommen, an dem ich merke, dass es anders nicht mehr funktioniert. Mir ist bewusst, dass sich mein Leben ändern muss.”

Dennoch bleibt die finanzielle Hürde, denn die Operations-Kosten von rund 10.000 Euro werden von vielen Krankenkassen nur nach Voraussetzungen wie:

  • einem Body-Mass-Index (BMI) von größer als 40
  • einem BMI von 35 mit Begleiterkrankungen
  • mindestens zwei erfolglosen Diätversuchen, Kuren oder Rehabilitationen

bewilligt.

Dabei kann erhöhtes Übergewicht zu langfristigen Begleiterkrankungen, wie einem erhöhten Krebsrisiko und Diabetes, führen.

Nach Schlauchmagen-OP: Kinderwunsch von Kölner Youtuberin muss warten

Für Vanessa ist es vor allem der bisher unerfüllte Kinderwunsch, der sie nach langer Recherche zu dem Entschluss gebracht hat. Durch ihr Gewicht kann sie aktuell keine Kinder bekommen – der Eingriff soll bei der Familienplanung helfen.

Auch, wenn sie nach der Operation 18 bis 24 Monate warten sollte, der Überwachungsaufwand in der Schwangerschaft groß ist und ein erhöhter Bedarf an Nahrungsergänzung notwendig ist, bleibt die Kölnerin bei ihrem Plan.

„Ich möchte mich jetzt erstmal auf das Abnehmen konzentrieren und bin mir sicher, dass es trotz allem für meine Zukunft die richtige Entscheidung ist.”