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Rolling Stones auf SchalkeKölner Autor: Was mit Mick Jagger im Aufzug passierte

Sänger Mick Jagger von der britischen Band "The Rolling Stones" steht im Olympiastadion bei einem Konzert im Rahmen ihrer „Sixty“-Europatour auf der Bühne.

Die Rolling Stones mit Frontmann Mick Jagger (hier beim Konzert im Juni in München) kommen bald nach Schalke. 

Pünktlich zum Konzert der Rolling Stones auf Schalke am 27. Juli hat der Kölner Verleger, Autor und Journalist Frank Steffan (64) ein Buch über die Band geschrieben.

von Bastian Ebel (bas)

Die Rolling Stones – sie sind nicht nur eine Band. Und natürlich hat es in sechs Jahrzehnten schon eine Menge Geschichten über Mick Jagger, Keith Richards und Co. gegeben. Aber ein Kölner Autor und Journalist nimmt uns in „60 Jahre Rolling Stones – Betrachtung einer unglaublichen Karriere“ mit auf eine Reise aus Sicht eines Beobachters – und nicht die eines Fans.

„Das Wort Fan finde ich immer schwierig“, sagt Frank Steffan im EXPRESS.de-Gespräch. Denn dass habe ja auch immer etwas mit Fanatismus zu tun. Vielmehr startete Steffan seine Stones-Beobachtungen im Alter von elf Jahren auf der Couch der Oma, als die Rolling Stones im TV zu sehen waren. „Das war Kontrastprogramm nach Peter Alexander“, lacht er.

Rolling Stones: Kölner mit Buch über das Phänomen der Weltband 

1973 war Steffan natürlich beim Konzert der Band in der Kölner Sporthalle dabei – und das gleich zwei Mal. „Es gab eine Nachmittagsvorstellung und eine Abendvorstellung. Nach dem ersten Konzert half mir ein Mann über eine Mauer. So konnte ich auch das zweite Konzert sehen.“

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Fortan begleiteten ihn Geschichten und Musik der Stones auch beruflich: Steffan wurde für kurze Zeit Chefredakteur der deutschen Ausgabe des „Rolling Stone“ und arbeitete für andere Musikmagazine. Und so kam es auch, dass er auf einmal tatsächlich Keith Richards an der Strippe hatte. Wie bitte?

„Die Stones nahmen in Paris ein Album auf. Ein anderer Produzent sagte, es könne sich nur um das eine Studio handeln.“ Also rief Steffan dort an und fragte frech nach Keith.

„Und plötzlich hatte ich ihn am Telefon und er beantwortete meine Fragen.“ Auch wenn Frank Steffan für ein vergleichsweise kleines Magazin arbeitete, „dachte er wohl, er hätte einen bedeutenden Journalisten aus Deutschland dran.“

Letztlich hat er Mick Jagger einmal im Aufzug getroffen, in der Frankfurter Festhalle. „Das war Backstage. Plötzlich stieg er ein, grüßte und stieg wieder aus.“ Das hat den Macher verschiedener anderer (unter anderem „Heinz Flohe – der mit dem Ball tanzte“) nie davon abgehalten, sich den Rolling Stones in seiner ganz eigenen Betrachtung im Buch (ISBN 978-3-923838-95-0, A5, 160 Seiten, 19,90 Euro, erhältlich auch im EXPRESS-Shop) zu nähern.

„Ich glaube, das Phänomen Rolling Stones war immer von Klischees wie Sex, Drugs und Rock and Roll überdeckt. Wenn man sich in ein paar Jahren oder Jahrhunderten dann auch näher mit der Musik befasst, wird man feststellen, dass das musikhistorisch war.“ Die Band sei auch immer ein Spielball der gesellschaftlichen Strömungen gewesen: Die einen waren dafür, die anderen dagegen.

Deshalb rollt Steffan das Spielfeld in seinem Buch anders auf. „Auch wenn man sich noch nicht mit den Stones befasst hat – danach denke ich, weiß jeder, was es mit diesem Phänomen auf sich hat.“ Beim Konzert auf Schalke wird Steffan wohl nicht dabei sein. „Aber Berlin werde ich wohl schaffen“.

Und: Das neue Buch ist Anlass genug, um eine Lesung mit Talk am 19. August (19 Uhr) in den alten EMI-Studios am Maarweg zu veranstalten. Der Eintritt ist frei, moderieren wird Ralf Friedrichs, dazu gibt es einen Talk mit Steffan und Musiker Dirk Schlömer.