„Ist etwas Besonderes“Jecker Ritterschlag für JP Weber – Köln-Legende hält Laudatio

Ludwig Sebus, JP Weber und Hendrik Biergangs. Verleihung der Willi Ostermann Medaille an JP Weber.

Laudator Ludwig Sebus und Hendrik Biergangs ehrten JP Weber (Mitte) am Sonntag (2. Oktober 2022) mit der Willi Ostermann-Medaille.

Erstmals seit 15 Jahren ist die Willi-Ostermann-Medaille in Gold wieder verliehen worden. JP Weber ist die Ehrung zuteilgeworden. Die Laudatio hielt Ludwig Sebus.

von Marcel Schwamborn  (msw)

Was für eine große Ehre für den kölschen Humoristen, Musiker, Buchautor und Moderator Jörg Paul „JP“ Weber. Ihm wurde am Sonntag (2. Oktober 2022) die Ehre zuteil, die für einen echten Kölner Karnevalisten größer nicht sein kann: Weber erhielt die Ostermann-Medaille.

Die Ostermann-Medaille ist die größte Ehrung in Kölscher Kultur und Mundart. Zu Ehren von Willi Ostermann († 1936) wurde 1967 die Medaille als höchste Auszeichnung des Kölner Liedguts gestiftet. Sie wurde seitdem in unregelmäßigen Abständen für besondere Verdienste um die Kölsche Kultur vergeben – zuletzt 2007 an den damaligen WDR-Intendanten Fritz Pleitgen.

Kuratorium der Willy-Ostermann-Medaille wurde neu gegründet

Preisträger waren beispielsweise Willy Millowitsch, Ludwig Sebus, die Bläck Fööss oder die Höhner, verdeutlichten die Initiatoren der Verleihung vorab. Am 2. Februar 2022, genau 55 Jahre nach der ersten Verleihung, hatte sich das Kuratorium der Medaille aus namhaften Persönlichkeiten der Stadt komplett neu gegründet.

Der Vorsitzende des Kuratoriums, Hendrik Biergans, fand große Worte für die Verleihung. „Tradition ist nicht die Anbetung der Asche, sondern die Weitergabe des Feuers. Deswegen war es uns so wichtig, diese wichtigste Ehrung der Stadt für Kölsche Kultur wieder zum Leben zu erwecken.“

„Was soll ich sagen? Das ist schon ne joot jemeinte Schlag für die Künstlerseele“, sagte Weber voller Stolz. „Man liest die Namen: Karl Berbuer, Fritz Weber und vor allem Ludwig Sebus, meinen absoluten Liebling, Höhner, Bläck Fööss, und auf einmal steht da Jörg Paul Weber, das ist schon was Besonderes. Ich bedanke mich und versuche, dem gerecht zu werden auch in Zukunft. Mögen wir alle gesund in dieser Welt weiter Blödsinn machen dürfen.“

Mit dem inzwischen 97-jährigen Sebus hielt ein früherer Preisträger und eine echte Legende die Laudatio auf JP Weber. Der Virtuose an Gitarre und Flitsch und Komponist Hunderter Lieder für sich und unzählige andere Interpreten ist einer der gefragtesten Musiker der Region. Aktuell begeistert er zudem an Teil des Künstler-Trios „Herrengedeck“ die größten Säle.

JP Weber: Buchveröffentlichung, Gürzenich-Auftritt, Preisverleihung

Hinter dem Musiker lagen aufregende Tage. Am Donnerstag stellte er sein neues Buch „Wo jeit et he op die Bühn?“ vor. Am Samstag spielte er ein schon zweimal verlegtes großes Solo im Gürzenich. Und am Sonntag fand schließlich die Gala im Lindner-Hotel am Friesenplatz statt. Da musste auch das kölsche Original mit manchmal echt frecher Schnauze manchmal schlucken.

Musik von der Hänneschen-Band, King Size Dick und King Loui, ein Grußwort des Kulturdezernenten Stefan Charles, ein historischer Tanz und ein Auftritt des Hänneschen-Ensembles zwischen den Gängen des Dinners rundeten den Abend ab. Zukünftig soll die Preisverleihung immer um den 1. Oktober herum stattfinden.