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Rhein in Köln„Rollt was auf uns zu“: Experte fordert Extrem-Maßnahme gegen Dürre

Die Personenfähre Rheinnixe, die zwischen Beuel und Bonn verkehrt, liegt fast auf dem Trockenen.

Der Rhein, hier in Bonn im Juli 2022, brachte diesen Sommer einen extremen Niedrigstand hervor.

Der Rhein hat in diesem Sommer der Binnenschifffahrt viele Sorgen bereitet. Die Lage beim Kölner Pegel ist im Oktober erst einmal entspannt.

von Bastian Ebel (bas)

Wenn man so will, ist er „Mr. Rhein“ in Köln. Sein Spitzname ist „Admiral“ und wie kein anderer hat Norbert Röchter den Strom genauestens im Blick. Seit über 40 Jahren bildet er in seiner „Yachtschule Germania“ in Köln zukünftige Kapitäne und Kapitäninnen aus. Und er steht in regem Kontakt mit der Binnenschifffahrt.

Nach der Dürre in diesem Sommer sieht Norbert Röchter zunächst eine Entspannung auf die Rheinschifffahrt zukommen. „Der Pegel ist wirklich gut für den Oktober. Aktuell können die Schiffe bei voller Ladung oder drei Viertel der Ladung fahren“, so seine Einschätzung.

Staustufen für den Rhein als Handelsweg?

Laut Stadtentwässerungsbetriebe Köln liegt der aktuelle Pegel bei 1,95 Meter, mit leicht fallender Tendenz. Auch die Wasserfahrt- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes hat auf dem Portal www.elwis.de eine Prognose erstellt, wonach der Pegel bei Köln in der kommenden Woche bis auf 1,90 Meter sinken könnte.

„Das ist alles nichts gegen den letzten Oktober“, so Röchter. „Bei Tiefen von nur einem Meter wird es kritisch.“ Tendenziell sinke der Rhein Richtung Oktober immer, ehe es dann im November und Dezember auf bis zu sieben Meter hoch gehen könne. Aber wie lange noch? Der Oktober 2022 laufe im Gegensatz zu der Dürre im Sommer vergleichsweise glimpflich ab. Aber von „Freio“ könne noch keine Rede sein.

„Man kann eben nicht mehr genau sagen, wie es weitergeht“, sagt Röchter. Im Oktober 2018 wurde mit 68 Zentimetern der bislang niedrigste Pegelstand gemessen, im Sommer 2022 waren es 72 Zentimeter. Dazu sagt Röchter: „Ich möchte nicht schwarzmalen, aber da rollt etwas auf uns zu. Die Abstände werden immer kürzer.“

Deshalb bekräftigt er erneut seine Forderung an die Politik. „Wir werden am Rhein Staustufen und Schleusen einbauen müssen, sonst wird es in den kommenden Jahren für die Wirtschaft extrem eng.“

Nur durch Baumaßnahmen sei gewährleistet, dass der Rhein als Transportweg in den kommenden Jahrzehnten auch zukunftsfähig sei. „Sonst zahlen die im Südwesten bald fünf Euro für den Liter Sprit, weil keine Waren mehr ankommen. Für die Versorgung wäre das fatal.“

Er sagt: „Auch wenn wir in diesem Oktober hoffentlich glimpflich davonkommen: Wir müssen handeln. Sonst müssen wir uns sehr bald eine Alternative überlegen, denn auf kurz oder lang fällt sonst der Rhein als Handelsweg aus.“